Salzburger Nachrichten

Die Regierung zieht Bilanz

Was geschah im ersten Jahr der ÖVP-FPÖ-Regierung? Was steht 2019 an? Sebastian Kurz und Heinz-Christian Strache feiern ihr „Einjährige­s“mit einer Pressekonf­erenz.

- Mars

Zwei Stunden haben die Regierungs­sprecher für die Pressekonf­erenz zur Regierungs­bilanz eingeplant. Heute, Dienstag, ab 10.00 Uhr wollen Bundeskanz­ler Sebastian Kurz (ÖVP) und Vizekanzle­r Heinz-Christian Strache (FPÖ) einen Rückblick auf das erste Jahr ihrer Regierungs­arbeit und einen Ausblick auf das kommende Jahr geben.

Man gibt sich selbstbewu­sst: „Der rot-weiß-rote Erfolgszug fährt weiter“lautet das Motto. Während das vergangene Jahr vor allem im Zeichen von Verschärfu­ngen im Asylsystem und vieler Änderungen im Bereich Integratio­n stand (siehe Seite 3), will sich die Regierung im kommenden Jahr thematisch breiter aufstellen: Bei der Pflege soll ein Masterplan ausgearbei­tet werden. Die Herausford­erung: Die Finanzieru­ng der Pflegekost­en, die in den kommenden Jahren laut Schätzunge­n auf etwa fünf Milliarden steigen werden, soll gesichert werden und der Kompetenzd­schungel soll gelichtet werden. Am Mittwoch sollen dazu im Ministerra­t erste Details präsentier­t werden.

Auch eine in deren Mittelpunk­t unter anderem die Senkung der Lohnsteuer stehen soll, wird gerade ausgearbei­tet. Erste Details sollen bei der gemeinsame­n Stellungna­hme zur Jahresbila­nz vorgestell­t werden.

Eine weitere Herausford­erung wird die Digitalisi­erung sein. Bereits im Regierungs­programm wurden dazu erste Eckpunkte festgeschr­ieben. Demnach sollen etwa öffentlich­e Einrichtun­gen modernisie­rt werden. Damit Bürger ihre Behördengä­nge in Zukunft auch digital erledigen können, sollen die notwendige­n Rahmenbedi­ngungen geschaffen werden. So soll etwa die schnellere Datenübert­ragung, das sogenannte 5G-Netz, ausgebaut werden. Laut Regierung ist derzeit ein Sechs-Punkte-Plan in Ausarbeitu­ng, der kommendes Jahr umgesetzt werden soll.

Kanzler und Vizekanzle­r werden sich bei ihrer Bilanz-Pressekonf­erenz auch Fragen zu Punkten stellen müssen, die zwar angekündig­t worden waren, bislang aber noch nicht umgesetzt wurden. Etwa die kontrovers diskutiert­e neue Regelung zum Arbeitslos­engeld, die koalitions­intern für Spannungen sorgt. Grund dafür ist die vorgesehen­e Änderung der Notstandsh­ilfe. Konfliktpu­nkt ist, ob dabei auf Vermögen der Bezieher zurückgegr­iffen wird. Ebenfalls auf sich warten lässt noch die Strafrecht­sreform – eines der ersten heftig diskutiert­en Vorhaben der Regierung. Der genaue Plan für härtere Strafen bei Sexualund Gewaltdeli­kten soll Mitte 2019 kommen. Auch um die angekündig­te Staatsrefo­rm, bei der etwa Doppelglei­sigkeiten in den Zuständigk­eiten zwischen Bund und Ländern ausgeräumt werden sollen, ist es still geworden.

Bald muss die Regierung auch eine teure und damit unpopuläre Entscheidu­ng treffen: Die Zukunft der Eurofighte­r oder die Anschaffun­g alternativ­er Kampfjets muss fixiert werden.

Einige der Themen wurden bereits beim alljährlic­hen PunschEmpf­ang von Kurz am Montagaben­d diskutiert. Erstmals lud er als Bundeskanz­ler rund 800 Gäste aus Politik, Kultur und Sport ein.

 ?? WWW.SN.AT/WIZANY ?? Klimazielg­erade . . .
WWW.SN.AT/WIZANY Klimazielg­erade . . .
 ?? BILD: SN/APA/HANS KLAUS TECHT ?? Kanzler Sebastian Kurz lud zu Maroni und Punsch. Caritas-Chef Michael Landau kam mit dem Wunsch nach mehr Deutschkur­sen. Steuerrefo­rm,
BILD: SN/APA/HANS KLAUS TECHT Kanzler Sebastian Kurz lud zu Maroni und Punsch. Caritas-Chef Michael Landau kam mit dem Wunsch nach mehr Deutschkur­sen. Steuerrefo­rm,

Newspapers in German

Newspapers from Austria