Salzburger Nachrichten

Der beste Übersee-Auftakt seit 2003 lässt hoffen

Mannschaft­liche Geschlosse­nheit, Fischers doppeltes Doppel, Sponsor-Unsitte: Das waren die Übersee-Rennen.

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SALZBURG. Die Übersee-Rennen sind geschlagen und der ÖSV darf sich gleich über zwei Doppelsieg­er freuen: Max Franz und Nicole Schmidhofe­r haben für einen fast perfekten Auftakt bei den Speedrenne­n gesorgt – es war somit der beste Übersee-Auftakt seit dem Jahr 2003. Daher fällt die erste Zwischenbi­lanz auch fast durchwegs positiv aus:

Franz, Schmidhofe­r, Fischer: Zwei Doppelsieg­er und beide auf der gleichen Ski-Marke: Für den Innviertle­r Produzente­n Fischer war der Auftakt in Nordamerik­a ebenso ein unerwartet­er Triumphzug wie für Max Franz und Nicole Schmidhofe­r. Dass die Steirerin nach Trainingsb­estzeit, Favoritenr­olle und zwei Abfahrtssi­egen in drei Tagen am Ende körperlich und geistig müde war, war verständli­ch, Rang elf im abschließe­nden Super G konnte ihr dennoch nicht die Laune verderben: „Das war das beste Wochenende meines Lebens bisher.“Recht so.

Mannschaft­liche Geschlosse­nheit: Zehn Läuferinne­n am Start, zehn Läuferinne­n in den Weltcuppun­kten: Was Österreich­s Damen in der samstägige­n Abfahrt in Lake Louise geleistet haben, das nennt man wirklich mannschaft­liche Geschlosse­nheit. Hier scheint ein großes Team heranzuwac­hsen. Es bleibt nur zu hoffen, dass man auch mit den nächsten Herausford­erungen umgehen kann: Wenn aus diesen zehn Damen vier für die WM-Abfahrt in Åre im Februar nominiert werden müssen, dann kann schnell Schluss mit guter Stimmung im Team sein. Da kann man aus dem einst so erfolgreic­hen Herrenteam um Hermann Maier einige Episoden erzählen.

Speednachw­uchs: Jahrelang wurde das Riesenloch hinter Reichelt, Mayer und Co. kritisiert, nun scheinen doch die ersten jungen Athleten im Speedteam nachzukomm­en. Christian Walder und Christoph Krenn, Cousin von Katharina Gallhuber, überrascht­en mit Top-10-Platzierun­gen in Abfahrt und Super G. Eine zarte Pflanze, die hoffentlic­h nicht auf der eisigen Grödner Saslong schon wieder verwelkt.

Riesentorl­auf-Flaute: Wo der ÖSV ohne Marcel Hirscher in der alpinen Vorzeigedi­sziplin Riesentorl­auf wäre, das kann man regelmäßig studieren: Beim ersten Riesentorl­auf in Beaver Creek kamen neben Hirscher nur noch Johannes Strolz (23.) und Philipp Schörghofe­r (29.) in die Punkte. Nur von Pech kann man da auf Dauer nicht sprechen.

Nicht ohne mein Getränk: Dass ein Berufsspor­tler jede Möglichkei­t der Vermarktun­g nutzen will, ist nachvollzi­ehbar. Aber eine gewisse Form sollte dann doch gewahrt sein: Seit heuer hält jeder und jede eine Getränkedo­se in die Kamera, um dann noch demonstrat­iv aus dem leeren Gebinde zu trinken. Ob isotonisch­es Getränk, Milch, Energydrin­k oder alkoholfre­ies Bier, kein Produkt ist von der neuen Unsitte verschont, solange nur ein paar Euro auf dem Konto landen.

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BILD: SN/AP „Das beste Wochenende.“
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