Alles spricht für ein Länderspiel in Salzburg
Weil das Wiener Ernst-Happel-Stadion blockiert ist, benötigt der ÖFB für zwei EM-Qualifikationsspiele ein Ausweichquartier.
SALZBURG. Gegner und Spieltermine sind bekannt, aber wo im kommenden Jahr die Qualifikation für die EURO 2020 gespielt wird, darüber herrscht im Österreichischen Fußballbund noch Rätselraten. Da das Ernst-Happel-Stadion in der Bundeshauptstadt im Juni und im September 2019 wegen anderer Veranstaltungen nicht zur Verfügung steht, ist man im ÖFB für die Heimspiele gegen Slowenien (7. Juni) und Lettland (6. September) derzeit auf der Suche nach alternativen Spielorten. Von der Größe der Stadien her kommen dafür nur die Red-Bull-Arena in Salzburg und das Wörthersee-Stadion in Klagenfurt infrage. Beide Stadien fassen etwa 30.000 Zuschauer.
Aber weil ein Problem selten allein kommt, ist auch das Wörthersee-Stadion bereits blockiert – wie das Prater-Oval im Übrigen nicht als Sportstätte, sondern als Kulturzentrum. Der Basler Kunstinitiator Klaus Littmann wird in Klagenfurt im September und Oktober 2019 „Die ungebrochene Anziehungskraft der Natur“nach der berühmten Zeichnung des österreichischen Künstlers Max Peintner realisieren. Heißt: Es „wächst“ein Wald im Wörthersee-Stadion.
Somit kann das Länderspiel gegen Lettland, Nummer 92 der FIFAWeltrangliste, eigentlich nur mehr in der Red-Bull-Arena stattfinden. Bisher gab es vom ÖFB noch keine Anfrage, weder bei Thomas Smogawetz von der Stadion GmbH („Wenn, dann funktioniert das nur in enger Abstimmung mit unserem Hauptmieter“) noch beim FC Red Bull Salzburg. Der ÖFB selbst wollte das Interesse am Spielort Salzburg auf SN-Anfrage am Montag weder bestätigen noch dementieren. Man sei in den internen Planungen schlichtweg noch nicht so weit.
Zuletzt hatte im August 2013 ein Länderspiel der österreichischen Nationalmannschaft in Salzburg stattgefunden. Das ÖFB-Team unterlag Griechenland in einem Test mit 0:2. Das letzte und auch bisher einzige Punktspiel (EM-Qualifikation) in der Red-Bull-Arena hat Österreich im September 2010 durch zwei späte Tore von Roland Linz und Erwin Hoffer 2:0 gegen Kasachstan gewonnen. Beide Partien waren mit rund 23.000 Zuschauern übrigens nicht ausverkauft.