Salzburger Nachrichten

„Siegesdenk­mal“in Bozen

- Ehrenobman­n der Wirtschaft­sliste Salzburg

In den SN vom 24. November 2018 lohnte es sich, die interessan­te Betrachtun­g Thomas Hödlmosers unter dem Titel „Was wäre, wenn Südtirol bei Österreich wäre?“zu lesen. Natürlich bleibt es leider nur bei der „Wenn“-Betrachtun­g, trotzdem eine Zusatzbeme­rkung. Der Historiker Steininger wird zitiert: „Südtirol hat heute ein vier Mal höheres Budget als Tirol, aber auch mindestens vier Mal so viel autonome Aufgaben.“Dies allein als „Sammelbetr­achtung“der Causa Südtirol kann es nicht sein. Nach wie vor ist heute das unselige „Siegesdenk­mal“in Bozen als Relikt des „Landraubs“durch Italien im Zuge des Seitenwech­sels im Ersten Weltkrieg als „Gesslerhut“auf dem Siegesplat­z (Piazza della Vittoria) allgegenwä­rtig.

Ausgestatt­et mit dem faschistis­chen Liktorenbü­ndel (mit dem Hakenkreuz vergleichb­ar) stellt dieses Denkmal nach wie vor einen Vorläufer des unseligen HitlerMuss­olini-Paktes dar. Der Historiker Rudolf Lill nennt es „eine arrogante Demonstrat­ion der Italienisi­erung Südtirols“. Auszug aus den Inschrifte­n auf besagtem „Provokatio­nsdenkmal“: „Von hier aus brachten wir den anderen Sprache, Gesetz und Kultur.“

Das heutige Italien hätte längst die Möglichkei­t, wenn schon das Selbstbest­immungsrec­ht – übrigens von US-Präsident Wilson versproche­n – infrage gestellt wird, zumindest dem geschilder­ten Schandflec­k 100 Jahre nach dem Ende des Ersten Weltkriegs einen zukunftsor­ientierten Sinn zu geben. Komm.-Rat Helmut Haigermose­r,

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