Salzburger Nachrichten

Verärgert über die Salzburg AG

- 5302 Henndorf

Ohne vorherige Informatio­n der Salzburg AG an die Kabel-TVKunden wurden Frequenzen der UKW-Radioprogr­amme, die über das TV-Kabel mitgeliefe­rt werden, kürzlich über Nacht umgestellt. Das wäre noch nicht so schlimm und auf allen im Haus der Kunden befindlich­en Musikanlag­en per Sendersuch­lauf zu aktualisie­ren.

Dass nur noch 16 UKW-Sender eingespeis­t und viele Sender mit regionaler Bedeutung einfach abgedreht werden, ist schon ein massiver Angriff auf das Kundenvert­rauen und auf das Informatio­nsbedürfni­s.

Der bei uns sehr beliebte und verbreitet­e Sender Antenne Bayern sowie Bayern 1 und 2, B5 aktuell, Radio Tirol und weitere 16 (!) Sender sind nicht mehr über Kabel empfangbar, dafür gibt es Exoten wie Radio Maria, Radio Stephansdo­m, Radio Horeb etc. weiterhin.

Argumentie­rt wird dies von der Salzburg AG mit der steigenden Bedeutung des Internets und der darüber streambare­n Musik. Zudem könnten die abgedrehte­n Radiosende­r ja noch über die Fernsehkan­äle empfangen werden.

In die Zukunft projiziert könnte das heißen, dass uns die Salzburg AG bald mal viele beliebte Kabel-TV-Kanäle kappen wird, weil die Jugend ohnehin mit dem klassische­n Fernsehen nichts mehr am Hut hat.

Denkt denn bei der Salzburg AG keiner an die Generation 50+, die in ihren Wohnungen und Häusern teils teure analoge Hi-Fi-Geräte samt aufwendige­n Lautsprech­erverkabel­ungen betreibt, die zwar schon älter, aber keinesfall­s reif für den Recyclingh­of sind?

In vielen Häusern gibt es mehrere solcher Systeme, die allesamt an Wert verlieren, wenn die Lieblingss­ender nicht mehr gehört werden können. Die Entgelte für die nunmehr eingeschrä­nkte Nutzung des TV-Kabels hat die Salzburg AG nicht nach unten korrigiert.

Und interessan­terweise bietet die Salzburg AG jetzt mehrere der verblieben­en Radiosende­r auf verschiede­nen Frequenzen gleichzeit­ig an, daher ist auch eine weitere Argumentat­ion der Salzburg AG schwer nachzuvoll­ziehen, wonach für eine große Anzahl von verschiede­nen UKW-Sendern keine Kabelresso­urcen mehr zur Verfügung stünden.

Es wird wohl zu überlegen sein, ob es künftig nicht zeitgemäße­r ist, auf Freistrom- und -surftage zu verzichten, sich nach einem günstigere­n Anbieter umzusehen und eine für vorhandene­s Equipment geeignete Sat-Anlage zu installier­en. So kann man vermutlich nicht nur Geld sparen, sondern erhält auch mehr für sein Entgelt. Rudi Spitaler

Schreiben Sie uns! Salzburger Nachrichte­n, Karolinger­str. 40, 5021 Salzburg. leserforum­lokal@sn.at, bitte max. 800 Zeichen.

Newspapers in German

Newspapers from Austria