Der Beste, solange er fährt
Es war ohnehin viel mehr die Hoffnung der Konkurrenz, als zu erwarten, dass Marcel Hirscher als Jung-Papa nicht mehr das Maß aller Dinge im Skiweltcup sein würde. Prioritäten hin oder her. Sollte die private Situation überhaupt einen Einfluss auf seine Leistung haben, dann eher in die andere Richtung. Dass es Wichtigeres gibt als den Sport, nimmt ihm sogar Druck und verleiht ihm Lockerheit, wie er selbst bestätigt. Und beweisen muss er spätestens seit Olympia-Gold in der vergangenen Saison sowieso nichts und niemandem mehr.
Je schwieriger die Verhältnisse wie in Val d’Isère, desto deutlicher trennt sich die Spreu vom Weizen, desto eindrucksvoller zeigt Hirscher seine beispiellose Klasse. 60 Siege im Weltcup sprechen für sich. Und das gegen Ausnahmeathleten wie Henrik Kristoffersen. Der, wäre Hirscher nicht, selbst bereits gefühlte 60 Siege auf seinem Konto hätte. Solange Hirscher fährt, wird er das Nonplusultra sein. Die rot-weiß-rote Bestmarke von Annemarie Moser-Pröll mit 62 Siegen wird der 29-Jährige womöglich noch im Dezember erreichen. Und nur sein selbst verkündetes absehbares Karriereende lassen Ingemar Stenmarks Allzeitrekord von 86 Siegen (noch) als unrealistisch erscheinen.
Nicht so für Hirschers weibliches Pendant Mikaela Shiffrin. Im Slalom dominiert sie, in allen anderen Disziplinen gehört die US-Amerikanerin zu den Topfavoritinnen. Mit 23 Jahren hält sie bei 48 Weltcupsiegen. Die Generation Hirscher/Shiffrin setzt neue Maßstäbe.