Salzburger Nachrichten

Der Beste, solange er fährt

- CHRISTIAN.MORTSCH@SN.AT

Es war ohnehin viel mehr die Hoffnung der Konkurrenz, als zu erwarten, dass Marcel Hirscher als Jung-Papa nicht mehr das Maß aller Dinge im Skiweltcup sein würde. Prioritäte­n hin oder her. Sollte die private Situation überhaupt einen Einfluss auf seine Leistung haben, dann eher in die andere Richtung. Dass es Wichtigere­s gibt als den Sport, nimmt ihm sogar Druck und verleiht ihm Lockerheit, wie er selbst bestätigt. Und beweisen muss er spätestens seit Olympia-Gold in der vergangene­n Saison sowieso nichts und niemandem mehr.

Je schwierige­r die Verhältnis­se wie in Val d’Isère, desto deutlicher trennt sich die Spreu vom Weizen, desto eindrucksv­oller zeigt Hirscher seine beispiello­se Klasse. 60 Siege im Weltcup sprechen für sich. Und das gegen Ausnahmeat­hleten wie Henrik Kristoffer­sen. Der, wäre Hirscher nicht, selbst bereits gefühlte 60 Siege auf seinem Konto hätte. Solange Hirscher fährt, wird er das Nonplusult­ra sein. Die rot-weiß-rote Bestmarke von Annemarie Moser-Pröll mit 62 Siegen wird der 29-Jährige womöglich noch im Dezember erreichen. Und nur sein selbst verkündete­s absehbares Karriereen­de lassen Ingemar Stenmarks Allzeitrek­ord von 86 Siegen (noch) als unrealisti­sch erscheinen.

Nicht so für Hirschers weibliches Pendant Mikaela Shiffrin. Im Slalom dominiert sie, in allen anderen Diszipline­n gehört die US-Amerikaner­in zu den Topfavorit­innen. Mit 23 Jahren hält sie bei 48 Weltcupsie­gen. Die Generation Hirscher/Shiffrin setzt neue Maßstäbe.

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Christian Mortsch

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