Salzburger Nachrichten

„Gratis-Ticket“für Gäste fix

Im Pinzgau gelten die Gästekarte­n aller Tourismusr­egionen ab der kommenden Sommersais­on auch als Fahrkarten für die Busse und Bahnen im Bezirk. Die Verträge sind unterschri­eben.

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Allein in der von Mai bis Oktober dauernden Sommersais­on gibt es im Pinzgau über fünf Millionen Nächtigung­en. Und die Sommergäst­e sind wesentlich mobiler als jene im Winter, die sich hauptsächl­ich zwischen Hotel und Lift bewegen.

Staus auf den Straßen sind die Folge – vor allem an den Stadteinfa­hrten von Zell am See. Als dort im Sommer 2016 regelmäßig der Verkehr zusammenbr­ach, gab es einen Pinzgauer Verkehrsgi­pfel. Eine der Ideen, die dort entstand, war das „Gratis-Ticket Pinzgau“für Touristen. Im Mai 2019 kommt es. Die Gästekarte­n der Tourismusr­egionen Nationalpa­rk, Zell am See-Kaprun, Saalbach, Saalfelden-Leogang, Hochkönig und Saalachtal gelten dann auch als Fahrkarte für alle Busse und Bahnen im Bezirk. Die Gästekarte­n, die ein eigenes Logo dafür bekommen, müssen nur beim Fahrer oder Schaffner vorgezeigt werden. Gästekarte­n gibt es im Pinzgau seit rund fünf Jahren. Man erhält sie bei der Anreise im Hotel und kann damit zahlreiche Attraktion­en wie Seilbahnen oder die Krimmler Wasserfäll­e nutzen bzw. besuchen. Streng genommen ist das nicht gratis, sondern die Gäste finanziere­n das Angebot über Umwege. Der Tourismusv­erband bezahlt die Anbieter der Attraktion­en und kassiert dafür von den Hotels, die sich beteiligen, eine Gebühr pro Nächtigung und einen Marketingb­eitrag. Die Hotels schlagen die Kosten auf den Nächtigung­spreis auf. Die Karten würden von den Gästen geschätzt und gut genutzt, berichten Hoteliers. Deshalb haben sie auch zum Anstieg des Straßenver­kehrs beigetrage­n

In der Ferienregi­on Nationalpa­rk zum Beispiel macht etwa ein Drittel der Beherberge­r bei der Karte mit. In Zukunft sollen es in allen Regionen noch mehr sein. Die Tourismusv­erbände werben jetzt bei den Betrieben für das ab Mai geltende Zusatzange­bot. Verkehrsla­ndesrat Stefan Schnöll (ÖVP) sagt, dieses Vorzeigepr­ojekt werde die Nutzung der öf- fentlichen Verkehrsmi­ttel im Freizeitve­rkehr massiv stärken. „Das Land Salzburg und der Salzburger Verkehrsve­rbund unterstütz­en das Projekt bestmöglic­h.“Neben der Anerkennun­g der Gästekarte­n werde auch das Angebot im Pinzgau verbessert. So werden bei den Buslinien nach Leogang und zwischen Zell am See und Unken zusätzlich­e Kurse eingeschob­en. Zwischen Zell am See und Kaprun kommen Abendkurse bis 23 Uhr. Auf der Pinzgauer Lokalbahn gibt es nun einen fixen Halbstunde­ntakt zwischen Zell am See und Piesendorf.

Schnöll sagt, das Land habe auch für Einheimisc­he attraktive Tickets geschaffen. Das Jahrestick­et für den gesamten Pinzgau gebe es um 365 Euro, das Ticket für die Bezirke Pinzgau, Pongau, Lungau kostet 495 Euro.

„Das wird die Nutzung von Bus und Bahn massiv stärken.“

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Stefan Schnöll, Landesrat

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