Mikaela Shiffrin ist nicht zu stoppen
Die US-Amerikanerin gewinnt an einem Wochenende Super-G und Parallelslalom. ÖSV-Damen bleiben ohne Podestplatz.
Sie setzt die Maßstäbe im Damen-Ski-Weltcup. Die Amerikanerin gewann am Sonntag den Parallelslalom von St. Moritz und damit ihr drittes Saisonrennen in Folge.
Mikaela Shiffrin hat auch dem Weltcup-Wochenende in St. Moritz ihren Stempel aufgedrückt und einmal mehr ihre einsame Klasse unter Beweis gestellt. Innerhalb von 24 Stunden gewann die 23-jährige US-Amerikanerin im WM-Ort von 2017 den Super-G und den Parallelslalom. Damit hat Shiffrin nach neun Rennen mit knapp 700 Punkten mehr als doppelt so viele auf dem Konto wie ihre erste Verfolgerin Michelle Gisin.
Shiffrin unterstrich ihre Rolle als Topfavoritin im Parallelslalom bereits mit klarer Quali-Bestzeit. Das Finale gewann sie dann trotz eines Fehlers elf Hundertstel vor der Slowakin Petra Vlhova. „Es war ein anstrengender Tag, aber es hat Spaß gemacht. Man hat kaum Zeit durchzuatmen, aber das macht es auch interessant. Ich habe im Finale Petra in die Augen geschaut und wusste, dass sie das gewinnen will. Aber ich habe zurückgekämpft“, sagte Shiffrin über ihren 48. Weltcupsieg. Die Vorarlbergerin Katharina Liensberger wurde Vierte und schaffte damit ihr bisher bestes Weltcup-Resultat. „Ich bin happy mit Platz 4. Ich habe versucht, das zu zeigen, was ich kann. Hoffentlich geht es für mich jetzt so schnell wie möglich aufs Podest“, sagte die 21jährige Liensberger, die erst im Halbfinale gegen Shiffrin das Nachsehen hatte. Mit Stephanie Brunner als Sechster, Katharina Gallhuber als Neunter und Katharina Truppe als Zehnter kamen noch drei weitere ÖSV-Damen in die Top Ten. Brunner war im Viertelfinale Vlhova nur um eine Zehntel unterlegen.
Weniger erfolgreich verlief der Super-G am Samstag aus rot-weißroter Sicht. Beste war Nicole Schmidhofer als Neunte, Conny Hütter wurde nur 15. Ärgerlich war aber das Rennen für Anna Veith und Ramona Siebenhofer, die beide nach sehr guten Zwischenzeiten ausschieden. „Ich war überrascht, wie weit der Sprung gegangen ist“, sagte Veith. Die Salzburgerin hätte Shiffrin vielleicht fordern können, sicher aber mit Lokalmatadorin Lara Gut (2.) und Tina Weirather (3.) um einen Podestplatz gekämpft.
Nach dem geschichtsträchtigen Rennen von Lake Louise, wo Shiffrin mit ihrem ersten Super-G-Erfolg zur siebenten Fahrerin mit Siegen in allen fünf Kerndisziplinen aufgestiegen war, distanzierte sie auch diesmal die Speedspezialistinnen. „Ich habe nie an einen neuerlichen Sieg gedacht. Wenn es so läuft, dann liebe ich den Super-G. Aber mir ist schon klar, dass das nicht immer so weitergehen wird“, sagte Shiffrin. Vielleicht aber doch schon wieder in Gröden, wo der Weltcup am 18. und 19. Dezember mit Abfahrt und Super-G weitergeht.