Salzburger Nachrichten

Neues Gehaltssch­ema gesucht

Der Magistrat überlegt nun doch. Landesrat wird sein Modell präsentier­en.

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Seit fast drei Jahren hat das Land Salzburg ein neues Gehaltssch­ema mit höheren Einstiegsg­ehältern, aber keinen so hohen Gehaltsspr­üngen mehr. Seither gibt es deutlich mehr Bewerber für eine Stelle.

Die Stadt Salzburg hat ein neues Gehaltssch­ema bislang abgelehnt, weil es anfangs höhere Kosten verursacht. Mittlerwei­le finden sich für etliche Jobs wie Techniker oder Buchhalter aber kaum noch Bewerber.

Jetzt sondiert die Stadt, wie ein neues Gehaltssys­tem für den Magistrat umgesetzt werden könnte. Vertreter aus Wien haben ihr Modell bereits präsentier­t. Im Jänner wird Landesrat Josef Schwaiger (ÖVP) jenes des Landes vorstellen. Personal-Ressortche­fin Anja Hagenauer: „Wir haben in Auftrag gegeben, uns ein neues Modell anzuschaue­n. Aber das ist eine Sache für Verhandlun­gen nach der Wahl.“Das jetzige System sei in vielen Dingen nicht mehr zeitgemäß. Das Modell des Landes zu kopieren sei aber nicht die erste Wahl. „Wir orientiere­n uns lieber an dem, was andere Städte machen.“

Dem pflichtet auch Magistrats­direktor Martin Floss bei. Mit der Gemeindeab­teilung des Landes werde überlegt, ein eigenes Gehaltssch­ema für alle 119 Gemeinden auszuarbei­ten. Denn: „Unsere Personalve­rtretung will das Modell vom Land nicht,“sagt Floss. Das Geld allein sei es aber nicht, betont der Magistrats­direktor. „Wichtig sind auch andere Dinge, wie die Vereinbark­eit von Beruf und Familie.“Ein solches „Zuckerl“eines „modernen Arbeitgebe­rs“kann für Hagenauer sein, dass sich Mitarbeite­r ihre privaten Packerl per Post in die Arbeitsste­lle liefern lassen könnten. Bislang ist das nicht erlaubt.

Wie gut die Stadt als Dienstgebe­rin dasteht, wurde heuer wieder in einer Mitarbeite­rbefragung erhoben. 37 Prozent der 3270 Bedienstet­en haben mitgemacht. Der Magistrat erhält eine glatte Zwei als Schulnote. Auch das Betriebskl­ima ist gut. Die eigene Arbeit wird sogar mit Sehr gut bewertet. Sexuelle Belästigun­g ist kein Thema. „De facto gibt es bei uns keine MeToo-Debatte“, sagt Floss.

Schlecht schneidet nur das Verhältnis zwischen Politik und Verwaltung ab mit einem Wert von 3,2 – was großteils auf die Zerwürfnis­se in der Swap-Causa zurückgefü­hrt wird. „Die schlechtes­ten Werte gab es von der Magistrats­direktion und der Finanzabte­ilung. Die fühlen sich im Stich gelassen“, sagt Floss. Die Ressortche­fin sieht das ähnlich. „Das Arbeitskli­ma ist sehr gut, einzig die Schnittste­lle Politik und Verwaltung ist ein Problem. Da ist die Politik in den letzten Jahren nicht sehr nett mit ihren Mitarbeite­rn umgegangen.“

„Geld ist nicht alles. Wichtig sind auch andere Dinge.“

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Martin Floss, Magistrats­direktor

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