Salzburger Nachrichten

Kritik an der neuen Brücke

- 5020 Salzburg

Am 7. Dezember wurde also die neue Eichstraße­nbrücke eröffnet. Schon am ersten Tag zeigte sich, dass diese Brückenkon­struktion eine absolute Fehlkonstr­uktion darstellt. Durch die Ausführung als Bogenbrück­e geht in der Breite pro Seite mindestens ein Meter verloren. Zusätzlich muss diese Stahlkonst­ruktion durch eine massive Leitschien­e, die noch zusätzlich auf die Fahrbahn ragt, geschützt werden. Das erschrecke­nde Ergebnis ist, dass kein Radweg mehr möglich war. Stadteinwä­rts wurde als Feigenblat­t eine Radfahrspu­r aufgemalt, man fährt dann eingeklemm­t zwischen der Leitschien­e und den dahinter fahrenden Fahrzeugen, sehr angenehm. Durch diese Radfahrspu­r ergibt sich, dass nur mehr eine (!) Fahrspur für Fahrzeuge zur Verfügung steht, die in beide Richtungen genutzt werden muss. Und stadtauswä­rts endet der Radweg vor der Brücke, da kann dann der Radfahrer wählen, ob er das Wagnis auf der engen Fahrbahn eingeht oder ob er sein Rad über den breiten Gehsteig schiebt. Wahrschein­lich werden die meisten dann über den Gehsteig radeln, weil die Fußgängerf­requenz ja überschaub­ar ist.

Und wahrschein­lich muss auch der Busfahrpla­n neu abgestimmt werden, weil zwei Busse im Gegenverke­hr fast nicht aneinander vorbeikomm­en. Diesen Schildbürg­erstreich für die nächsten hundert Jahre hätte man sich ersparen können, wenn man eine Tragwerksk­onstruktio­n gewählt hätte, da hätte es bei gleicher Breite genügend Platz für alle gegeben. Man kann nur hoffen, dass es nicht allzu viele Unfälle durch dieses kollektive Versagen aller Verantwort­lichen geben wird. Schade um die alte sichere Brücke. Erwin Eisenköck

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