Salzburger Nachrichten

Salzburg jubelt, Leipzig trauert

Red Bull Salzburg beendete die Gruppenpha­se der Europa League nach einem verdienten 2:1 gegen Celtic Glasgow ohne Punktverlu­st, doch RB Leipzig konnte die Schützenhi­lfe nicht nützen.

- MICHAEL UNVERDORBE­N ALEXANDER BISCHOF

GLASGOW. Fußballmei­ster Red Bull Salzburg hat die Gruppenpha­se der Europa League so beendet wie man sie begonnen hat: mit einem Sieg. Durch das 2:1 am Donnerstag­abend gegen den schottisch­en Kultclub Celtic Glasgow jubelten die Rekordbull­en über eine perfekte internatio­nale Herbstsais­on.

Einmal mehr präsentier­te sich Salzburg in Glasgow von seiner besten (Pressing-)Seite: In der fünften Minute platzierte Zlatko Junuzovic einen Kopfball perfekt, doch CelticKeep­er Craig Gordon drehte den Ball knapp über die Latte. Kurz später dann eine Schrecksek­unde nach einem Zweikampf zwischen Stefan Lainer und Celtic-Kapitän Mikael Lustig, der nach einem unbeabsich­tigen Ellbogen-Treffer an die Schläfe bewusstlos zu Boden ging. Lustig spielte vorerst noch weiter, bis in der 20. Minute doch das vorzeitige Aus für ihn kam. In der Zwischenze­it verbuchte Salzburg die nächste hochkaräti­ge Torchance: Der aufgerückt­e Jerome Onguene hatte bei einem Lattenpend­ler nach einem wuchtigen Kopfball Pech.

Red Bull Salzburg agierte um mindestens eine Klasse stärker, schnürte Celtic wie schon im Hinspiel (3:1) mit druckvolle­m Pressing ein und gab dem Spiel den Rhythmus. Doch wenn diesem Offensivfe­uerwerk der Bullen etwas fehlte, dann waren es die Tore. Das wollte auch bei der bis dahin größten Chance der Partie nicht gelingen: Nach einem kapitalen Abwehrfehl­er stürmte Hannes Wolf allein auf den Torhüter zu, doch sein Schuss war zu zentral platziert.

Die zweite Hälfte begann mit einem neuerliche­n Schockerle­bnis für Celtic. Ryan Christie grätschte in einen Schussvers­uch von Takumi Minamino, der den Schotten wiederum mit voller Wucht am Wadenbein traf. Plötzlich war es mucksmäusc­henstill im mit 58.000 Besuchern ausverkauf­ten Celtic-Park. Nach minutenlan­ger Behandlung musste er aus dem Stadion getragen werden. Dann endlich wurde Red Bull Salzburg gegen langsam aufkommend­e Schotten auch für seine Offensivbe­mühungen belohnt. Munas Dabbur erzielte nach einem Maßflanke von Stefan Lainer per Kopf das 1:0 (67.). Der kurz zuvor eingewechs­elte Fredrik Gulbrandse­n sorgte nur fünf Minuten später für das 2:0 – und das höchst kurios: Der Celtic-Torhüter warf den Ball nach einem „Blackout“direkt in die Beine des heranstürm­enden Gulbrandse­n, der danach nur mehr ins leere Tor einschiebe­n musste. Der Anschlusst­reffer zum 1:2 durch Olivier Ntcham (95./Nachschuss nach einem von Onguene verschulde­ten Foulelfer) war nur mehr Ergebnisko­smetik.

Salzburg beendete die Gruppenpha­se zum dritten Mal nach 2009 und 2013 ohne Punktverlu­st – und hätte damit die versproche­ne Schützenhi­lfe für den Red-Bull-Bruderclub aus Leipzig geleistet. Doch die Sachsen selbst kamen über ein klägliches 1:1 gegen Rosenborg Trondheim nicht hinaus und schieden damit aus der Europa League aus.

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BILD: SN/GEPA PICTURES Fredrik Gulbrandse­n traf kurios und schwenkte nach dem 2:1Sieg gegen Celtic die Eckfahne.

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