Salzburg jubelt, Leipzig trauert
Red Bull Salzburg beendete die Gruppenphase der Europa League nach einem verdienten 2:1 gegen Celtic Glasgow ohne Punktverlust, doch RB Leipzig konnte die Schützenhilfe nicht nützen.
GLASGOW. Fußballmeister Red Bull Salzburg hat die Gruppenphase der Europa League so beendet wie man sie begonnen hat: mit einem Sieg. Durch das 2:1 am Donnerstagabend gegen den schottischen Kultclub Celtic Glasgow jubelten die Rekordbullen über eine perfekte internationale Herbstsaison.
Einmal mehr präsentierte sich Salzburg in Glasgow von seiner besten (Pressing-)Seite: In der fünften Minute platzierte Zlatko Junuzovic einen Kopfball perfekt, doch CelticKeeper Craig Gordon drehte den Ball knapp über die Latte. Kurz später dann eine Schrecksekunde nach einem Zweikampf zwischen Stefan Lainer und Celtic-Kapitän Mikael Lustig, der nach einem unbeabsichtigen Ellbogen-Treffer an die Schläfe bewusstlos zu Boden ging. Lustig spielte vorerst noch weiter, bis in der 20. Minute doch das vorzeitige Aus für ihn kam. In der Zwischenzeit verbuchte Salzburg die nächste hochkarätige Torchance: Der aufgerückte Jerome Onguene hatte bei einem Lattenpendler nach einem wuchtigen Kopfball Pech.
Red Bull Salzburg agierte um mindestens eine Klasse stärker, schnürte Celtic wie schon im Hinspiel (3:1) mit druckvollem Pressing ein und gab dem Spiel den Rhythmus. Doch wenn diesem Offensivfeuerwerk der Bullen etwas fehlte, dann waren es die Tore. Das wollte auch bei der bis dahin größten Chance der Partie nicht gelingen: Nach einem kapitalen Abwehrfehler stürmte Hannes Wolf allein auf den Torhüter zu, doch sein Schuss war zu zentral platziert.
Die zweite Hälfte begann mit einem neuerlichen Schockerlebnis für Celtic. Ryan Christie grätschte in einen Schussversuch von Takumi Minamino, der den Schotten wiederum mit voller Wucht am Wadenbein traf. Plötzlich war es mucksmäuschenstill im mit 58.000 Besuchern ausverkauften Celtic-Park. Nach minutenlanger Behandlung musste er aus dem Stadion getragen werden. Dann endlich wurde Red Bull Salzburg gegen langsam aufkommende Schotten auch für seine Offensivbemühungen belohnt. Munas Dabbur erzielte nach einem Maßflanke von Stefan Lainer per Kopf das 1:0 (67.). Der kurz zuvor eingewechselte Fredrik Gulbrandsen sorgte nur fünf Minuten später für das 2:0 – und das höchst kurios: Der Celtic-Torhüter warf den Ball nach einem „Blackout“direkt in die Beine des heranstürmenden Gulbrandsen, der danach nur mehr ins leere Tor einschieben musste. Der Anschlusstreffer zum 1:2 durch Olivier Ntcham (95./Nachschuss nach einem von Onguene verschuldeten Foulelfer) war nur mehr Ergebniskosmetik.
Salzburg beendete die Gruppenphase zum dritten Mal nach 2009 und 2013 ohne Punktverlust – und hätte damit die versprochene Schützenhilfe für den Red-Bull-Bruderclub aus Leipzig geleistet. Doch die Sachsen selbst kamen über ein klägliches 1:1 gegen Rosenborg Trondheim nicht hinaus und schieden damit aus der Europa League aus.