Polizei nahm bei Razzia vier Neonazis fest
Ermittler beschlagnahmten auch in Bayern Hakenkreuzfahnen und Waffen der verbotenen Gruppierung „Blood & Honour“.
Bei einer Razzia gegen die verbotene Neonazi-Gruppierung „Blood & Honour Division Deutschland“wurden am Mittwoch auch Wohnadressen in Bad Reichenhall und Schönau am Königssee im benachbarten Bayern durchsucht. Insgesamt durchkämmten die Behörden 15 Gebäude in fünf Bundesländern Deutschlands, acht davon in Bayern. Innenminister Joachim Herrmann sprach von einem empfindlichen Schlag gegen die rechtsextremistische Szene.
Bei der Razzia wurden vier Personen verhaftet, gegen die es bereits Haftbefehle gegeben haben soll. Die Razzia hatte im Rahmen von Ermittlungen gegen zwölf Beschuldigte wegen des Verdachts des Verstoßes gegen ein Vereinigungsverbot stattgefunden, wie die Generalstaatsanwaltschaft München und das Polizeipräsidium Niederbayern gemeinsam mitteilten.
Die Beamten suchten dabei vor allem nach Musik-CDs mit verbotenem Rechtsrock-Liedgut und Fanartikeln mit verbotenen rechtsradikalen Symbolen. Beschlagnahmt wurden demnach zahlreiche Propagandamaterialien wie Hakenkreuzfahnen, aber auch Waffen wie Schlagstöcke und Schlagringe.
„Blood & Honour Division Deutschland“ist eine rechtsextremistische Vereinigung, die seit dem Jahr 2000 verboten ist. Weltweit werden „Blood & Honour“bis zu 10.000 Mitglieder zugerechnet. Es ist ein rechtsextremes Netzwerk, das es sich unter anderem zur Aufgabe gemacht hat, neonazistische Bands miteinander zu koordinieren und die nationalsozialistische Ideologie zu verbreiten. Mehrere Personen sollen versucht haben, die Gruppierung in Deutschland wieder aufleben zu lassen. Die Polizei geht wegen Bekämpfung des Terrorismus und Extremismus dagegen vor.