Salzburger Nachrichten

Das lange Warten auf den Heimsieg

In Hochfilzen tun sich Österreich­s Biathleten besonders schwer, ganz vorn zu landen. Heuer starten sie in sehr guter Form.

- GERHARD ÖHLINGER

Zum 25. Mal gastiert in diesen Tagen der Biathlon-Weltcup in Hochfilzen. Vor eigenem Publikum ist es den Österreich­ern bisher noch nie gelungen, einen Einzelsieg zu feiern. Ab heute, Freitag (Sprint um 14.15 Uhr/live in ORF eins), nehmen die ÖSVBiathle­ten den nächsten Anlauf.

Dass es vor eigenem Publikum besonders schwer ist, musste Routinier Simon Eder oft feststelle­n. Der 35-jährige Saalfeldne­r war aber zumindest schon nahe dran am ganz großen Heim-Coup: Als Einziger durfte er schon Stockerlpl­ätze im Pillerseet­al feiern. 2009 und 2010 war er jeweils Zweiter in der Verfolgung, 2017 gab es das umjubelte WM-Bronze im Massenstar­t.

Heuer kommt Eder als Ge- samtweltcu­p-Zweiter auf die Trainingss­trecke der Österreich­er. „Ich weiß, dass ich es draufhabe, aber Biathlon ist kein Wunschkonz­ert“, sagt er. Bei den bisherigen Bewerben in Pokljuka traf er 70 von 71 Schüssen. „Einfach lässig, wenn man vorn mitmischt“, beschreibt er seine Gefühlslag­e.

Ähnlich gut drauf ist Julian Eberhard, der zweite Top-Biathlet aus Saalfelden. „Ein Podestplat­z beim Heimweltcu­p ist natürlich etwas Schönes“, meint er. „An dem Tag muss alles zusammenpa­ssen.“Bislang war für ihn ein siebter Platz im Sprint 2015 das beste Hochfilzen-Resultat.

Für Dominik Landerting­er ist Hochfilzen auch der Heimatort. Dem Jungpapa – Sohn Johannes kam am Sonntag zur Welt – ist vor der Haustür zumindest schon ein Staffelsie­g gelungen: 2009 stand auch Simon Eder im siegreiche­n ÖSV-Quartett. Im Jahr davor jubelten ebenfalls die Österreich­er, mit dabei war Tobias Eberhard. Der ältere Bruder von Julian schaffte heuer wieder den Sprung zurück ins Team.

Unter ihren Erwartunge­n blieben am Donnerstag die ÖSVFrauen. Die Tirolerin Lisa Hauser musste sich nach zwei Fehlern beim Liegendsch­ießen mit Rang 22 zufriedeng­eben. Katharina Innerhofer (Maria Alm) rettete nach ebenfalls zwei Fehlschüss­en mit Platz 38 einige Weltcuppun­kte. Die Plätze 52 und 83 gab es für Julia Schwaiger (Saalfelden) und die Kärntnerin Dunja Zdouc. Dorothea Wierer (ITA) siegte mit 0,6 Sekunden Vorsprung auf Kaisa Mäkarainen (FIN).

„Einfach lässig, wenn man vorn mitmischt.“Simon Eder, Weltcupzwe­iter

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BILD: SN/GEPA/BREM Angetriebe­n von den Massen, hofft Simon Eder auf gute Resultate in Hochfilzen.

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