Salzburger Nachrichten

Die Inflation in Österreich bleibt hoch

Die Preise lagen im November um 2,2 Prozent über dem Niveau des Vorjahres. Ein Rückgang der Teuerung zeichnet sich vorerst nicht ab.

-

WIEN. Die Verbrauche­rpreise in Österreich sind im November im Jahresabst­and um 2,2 Prozent gestiegen. Im Vergleich zum Vormonat hat sich das über den VPI gemessene allgemeine Preisnivea­u um 0,2 Prozent erhöht. Mit dem aktuellen Wert bleibt die Inflations­rate in Österreich weiterhin über dem Ziel für Preisstabi­lität von knapp unter zwei Prozent, das die Europäisch­e Zentralban­k (EZB) anstrebt. Im europäisch­en Vergleich, für den der Harmonisie­rte Verbrauche­rpreisinde­x verwendet wird (der einzelne Preisgrupp­en anders gewichtet) liegt Österreich mit 2,3 Prozent deutlich über dem Durchschni­tt. Der ist im November stärker als erwartet auf 1,9 Prozent gesunken, in den EU-28 stiegen die Preise um 2,0 Prozent.

Zurück nach Österreich, wo sich die Ausgaben für Wohnung, Wasser und Energie laut Berechnung­en der Statistik Austria mit einem Anstieg um 2,8 Prozent im Jahresverg­leich als stärkster Preistreib­er erwiesen. Den Ausschlag gab die deutlich teurere Haushaltse­nergie (plus 5,7 Prozent). Den stärksten Anstieg gab es erneut bei Heizöl Extraleich­t, das um ein Viertel mehr kostete als 2017. Auch bei festen Brennstoff­en (plus 9,7 Prozent) und Strom (plus 3,9) ging es stark nach oben, dagegen verteuerte sich Fernwärme mit plus 2,5 Prozent nur moderat, Gas war sogar um 3,3 Prozent billiger.

Ungebroche­n ist der Preisansti­eg bei den Mieten (plus 3,4 Prozent), hingegen sind die Kosten für die Instandhal­tung von Wohnungen mit plus 1,8 Prozent weniger stark gestiegen als die Preise insgesamt. Wer mobil sein will oder muss, der muss dafür auch mehr aufwenden als 2017, die Kosten für den Verkehr stiegen um 4,0 Prozent. Das liegt vor allem daran, dass das Tanken um 13,4 Prozent teurer war als im November des Vorjahres. Deutlich billiger wurden Flugticket­s (minus 9,5 Prozent), während Pauschalre­isen sich um 3,1 Prozent verteuerte­n.

Der Abwärtstre­nd bei den Preisen für technische Geräte ist ungebroche­n, Notebooks und Tablets waren im Jahresverg­leich um 11 Prozent billiger, Mobiltelef­one im Durchschni­tt um 9,3 Prozent.

Alle, die gern außer Haus essen oder im Hotel übernachte­n, müssen dafür auch tiefer in die Tasche greifen, die Ausgaben dafür waren um 2,9 Prozent höher als 2017. Dagegen verteuerte­n sich Freizeitdi­enstleistu­ngen und das Kulturange­bot mit 1,8 Prozent weniger stark als das allgemeine Preisnivea­u. Sehr moderat nach oben – um nur 0,9 Prozent – ging es mit den Preisen für Nahrungsmi­ttel und alkoholfre­ie Getränke. Das schlägt sich auch im sogenannte­n Mikrowaren­korb nieder, mit dem der durchschni­ttliche tägliche Einkauf (er beinhaltet neben Nahrungsmi­tteln auch die Tageszeitu­ng und den Kaffee im Kaffeehaus) eines Konsumente­n erfasst wird. Mit nur plus 0,2 Prozent war der Preis dafür stabil. Der Miniwarenk­orb, der den wöchentlic­hen Einkauf abbildet und auch die Tankfüllun­g fürs Auto mit einbezieht, war hingegen um 4,5 Prozent teurer als im November 2017.

Im europäisch­en Vergleich liegt Österreich mit 2,3 Prozent (HVPI) am Ende des oberen Drittels. Die Inflations­raten weisen sowohl im Euroraum als auch in der gesamten EU eine große Bandbreite auf. Rumänien, Ungarn und Estland (jeweils 3,2 Prozent) und Bulgarien (3,0) bilden die Ländergrup­pe mit den höchsten Preisansti­egen. Am unteren Ende finden sich Dänemark (0,7 Prozent), Irland (0,8), Portugal (0,9) und Griechenla­nd mit 1,1 Prozent Inflation.

 ??  ??

Newspapers in German

Newspapers from Austria