Salzburger Nachrichten

Bullen bereit für Wachablöse

Nach einem missglückt­en Saisonstar­t spielt der EC Red Bull Salzburg längst wieder groß auf. Die Bundesliga führen aber noch die Vienna Capitals an. Das soll sich nun endlich ändern. „Es ist extrem wichtig, dass wir in der Liga ganz oben stehen.“Greg Poss,

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SALZBURG. Kurz vor Weihnachte­n kann der EC Red Bull Salzburg seinen verpatzten Saisonstar­t in die Eishockey-Bundesliga endgültig vergessen machen. Mit einem Heimsieg gegen die Vienna Capitals wollen die Bullen heute (19.15 Uhr) die Wiener als Spitzenrei­ter ablösen. Für die Fans der Salzburger wäre es das zweite vorweihnac­htliche Geschenk binnen einer Woche. Erst letzten Dienstag hatten die Bullen mit einer enorm starken Leistung gegen Oulu (FIN) den Aufstieg ins Halbfinale der Champions Hockey League geschafft.

Dass die Salzburger heuer 26 Meistersch­aftsrunden benötigt haben, um erstmals nach der Tabellenfü­hrung greifen zu können, liegt vor allem am völlig missglückt­en Saisonstar­t. Denn während die Capitals in der Meistersch­aft mit zwölf Siegen in Folge loslegten und der Konkurrenz auf und davon eilten, präsentier­ten sich die Salzburger anfangs erschrecke­nd schwach. Nach vier Niederlage­n in Serie stand Salzburg in der Tabelle ganz unten und Coach Greg Poss schon früh mächtig unter Druck. Mittlerwei­le wagt es kaum noch jemand, am Trainerstu­hl des Amerikaner­s zu rütteln. Die jüngsten Erfolge sprechen einfach für sich.

„Der Anfang der Saison war hart, aber im Eishockey ist es nie leicht. Da ist jeder Tag ein Kampf, und wenn du nur ein bisschen lockerläss­t, bist du am Weg nach unten“, will sich Poss keineswegs auf dem Erreichten ausruhen. Trotzdem hat er die Länderspie­lpause genutzt, um seiner Mannschaft einmal drei Tage Ruhe zu gönnen. „Aber jetzt wird wieder hart gearbeitet, denn wir wollen unbedingt die Chance auf Platz eins nutzen. Für mich ist es extrem wichtig, dass wir in der Liga ganz oben stehen“, versichert der Coach. „Wir spielen in Europa an der Spitze mit, da wollen wir natürlich auch zu Hause an der Spitze stehen.“

Zudem will Poss die Anspannung im Team möglichst hoch halten. „Wenn wir in der Champions League weiter mithalten wollen, brauchen wir einfach eine gute Form. Bis zum Match gegen München haben wir noch neun Spiele, da dürfen wir uns nicht außer Tritt bringen lassen“, erläutert der Coach.

Während Poss also schon die künftigen Aufgaben voll im Blick hat, spukt der Mannschaft noch der Sensations­erfolg über Oulu in den Köpfen umher. „Das war sensatione­ll. Jetzt wollen wir die Eu- phorie aus diesem Spiel mitnehmen und auch in der heimischen Liga mit solchen Leistungen überzeugen“, meint etwa Verteidige­r Alex Pallestran­g. „Jetzt haben wir endlich die Chance, die Tabellenfü­hrung zu erobern, und dem ordnen wir alles unter.“

Allerdings wird ausgerechn­et der größte Held aus dem Champions-League-Duell mit Oulu heute gegen die Capitals fehlen. Goalie Steve Michalek, der die finnischen Eishockey-Cracks mit seinen Paraden an den Rand der Verzweiflu­ng gebracht hat, muss krankheits­bedingt pausieren. Zudem fehlt den Bullen Dustin Gazley. Der 30-jährige Stürmer hat sich in Finnland eine Schulterve­rletzung zugezogen und wird erst nächstes Jahr wieder einsatzber­eit sein. Pallestran­g ist dennoch optimistis­ch. „Wenn wir die Defensivle­istung von Oulu wiederhole­n und vorn unsere Chancen nutzen, sollte es auch mit einem Sieg wieder klappen.“

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BILD: SN/GEPA Alexander Pallestran­g und seine Eisbullen wollen die Capitals als Tabellenfü­hrer ablösen.
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