Fast jeder Vierte ist untauglich
Die Tauglichen entscheiden sich verstärkt für den Präsenzdienst.
Die wehrpflichtigen Männer entscheiden sich verstärkt für den Präsenzdienst. Der seit 2015 zu beobachtende Trend setzte sich auch 2018 fort: 56 Prozent wählten den Grundwehrdienst, 44 Prozent den Zivildienst. Insgesamt sinkt wegen geburtenschwacher Jahrgänge die Zahl der Stellungspflichtigen. Damit stehen Österreich weniger Wehrpflichtige und weniger Zivildiener zur Verfügung.
2018 wurden 46.500 Männer zur Musterung gerufen, 30.700 (66 Prozent) waren tauglich, 11.150 (24 Prozent) untauglich. 4650 waren vorübergehend untauglich, sind nicht erschienen oder müssen aus anderen Gründen zu einem späteren Zeitpunkt neuerlich zur Stellung. Von den Tauglichen meldeten sich rund 17.200 (56 Prozent) zum Präsenzdienst und 13.500 (44 Prozent) zum Zivildienst.
Seitdem 2006 der Zivildienst von zwölf auf neun Monate und der Wehrdienst von neun auf sechs Monate verkürzt wurden, war die Zahl der Zivildiener ständig angestiegen und hatte 2014 ihren Höhepunkt erreicht.
Seit 2015 steigt das Interesse am Präsenzdienst wieder. Damals meldeten sich 51,3 Prozent aller Stellungspflichtigen zum Militär. In den Folgejahren ist dieser Anteil immer höher geworden und erreichte im Vorjahr 56 Prozent.
Zivildienst und Wehrdienst leiden aber gleichermaßen unter den geburtenschwachen Jahrgängen und der steigenden Zahl an Untauglichen. 2018 wurden 14.591 Zivildiener den Trägerorganisationen zugewiesen, das sind rund 300 weniger als 2017 und sogar gut 600 weniger als 2016. Der Anteil der Untauglichen lag in den letzten Jahren bei rund 24 Prozent, damit ist mittlerweile fast jeder Vierte für den Wehrdienst ungeeignet. Vor zehn Jahren lag dieser Anteil noch bei zirka 14 Prozent.