Kampf gegen den Schnee und um die WM-Abfahrten
Notfallprogramm würde Doppel-Abfahrt am Sonntag vorsehen. Österreichs Herren sind seit 2003 ohne Gold.
Alles scheint möglich: Das ist das Motto vor dem wichtigsten Abfahrts-Wochenende des gesamten Winters. Die WM-Entscheidung bei Damen und Herren steht unter einem denkbar schlechten Stern, starke Schneefälle und starker Wind könnten am Samstag die Spielverderber sein, am Sonntag gibt es ein Zeitfenster, bevor am Nachmittag wieder starker Wind aufkommt.
Das Programm für den Samstag sieht die Herren-Abfahrt um 12.30 vor. Das zuvor geplante DamenTraining wurde schon abgesagt. Damit müssen die Trainer entscheiden, ob der vierte Startplatz an Haaser oder Tippler geht. Die Herren wollen auch am heutigen Samstag zuvor noch einmal versuchen, ein Training vom Original-Abfahrtsstart einzuschieben, dann könnte die Abfahrt von ganz oben gefahen werden. Am Sonntag wären dann die Damen mit ihrem WM-Lauf dran (12.30).
Sehr wahrscheinlich wird aber Plan B zum Tragen kommen: zwei Abfahrten am Sonntag – erst die Damen um 10.30, dann die Herren um 12.30. Die Herren hätten in dem Fall Vorrang. Wenn das Damenrennen nicht pünktlich gestartet werden kann, wird frühzeitig verschoben. Auch da würde man versuchen, ein Herren-Training vom Originalstart zuvor durchzuführen. Soweit die graue – oder besser gesagt: schneeweiße – Theorie.
Würde die Abfahrt vom Super-GStart weggehen, würden rund 25 Fahrsekunden im oberen Teil fehlen – was Hannes Reichelt ein Schmunzeln gekostet hat. „Dort oben treibt es eh nur die 100-Kilo-Bröckerl hinunter“, meinte er süffisant, „meine Chancen werden dadurch sicher nicht geringer.“Einig sind sich die Fahrer in der Frage, dass es so oder so ein technisch schwieriges Rennen sein wird. „Man muss sauber fahren und von oben bis unten angreifen, darf aber nicht zu viel riskieren“, meinte Vincent Kriechmayr, der nach Silber im Super G ohne Druck angreifen kann. „Und es wird eine brutal enge Hundertstelentscheidung, da wird man auch viel Glück brauchen“, fügte Matthias Mayer an.
Die Österreicher kämpfen übrigens gegen eine rabenschwarze Serie an: Seit 2003 (Michael Walchhofer) gab es kein Abfahrts-Gold mehr für Österreich.