Airbnb und Co.: Für Vermieter zählt Profit am meisten
Forscher der Uni Salzburg haben 700 Wohnungen in der Stadt Salzburg unter die Lupe genommen. Ergebnis: Mit der Grundidee habe das kaum noch etwas zu tun. Jeder Vierte biete mehr als eine Wohnung an.
Jede zweite Salzburger Wohnung, die einmal über Airbnb vermietet worden ist, kommt nicht mehr auf den regulären Wohnungsmarkt zurück. Das zeigt ein aktuelles Forschungsprojekt der Universität Salzburg. Zentrales Motiv für die Vermieter sind demnach Mehreinnahmen.
Knapp 700 dauerhaft aktive Airbnb-Angebote in der Stadt Salzburg und deren Vermieter haben Forscher des Fachbereichs Geografie und Geologie an der Universität Salzburg unter die Lupe genommen. Dabei kommen die Wissenschafter zum Schluss, dass die Airbnb-Aktivitäten in Salzburg kaum noch etwas mit der eigentlichen Idee der „sharing economy“zu tun haben.
Anders als etwa in Wien würden in Salzburg kommerzielle Anbieter – das sind Vermieter, die mehr als ein Angebot haben – die Hauptrolle spielen. Jene fünf Prozent der Airbnb-Vermieter, die mehr als fünf Wohnungen bzw. Häuser über die OnlinePlattform vermieten, decken 28 Prozent aller Angebote ab. Sie sind oftmals so weit professionalisiert, dass sie Dienstleistungen wie Verwaltung oder Reinigung ausgelagert haben. Weitere 20 Prozent aller Anbieter vermieten regelmäßig zwei bis fünf Wohnungen oder Häuser.
„Zwischen Hotelgewerbe und Wohnungsvermietung hat sich ein neuer Markt entwickelt, weil diese Form der Vermietung lukrativer ist als eine Langzeitvermietung“, schildert Christian Smigiel, der das Forschungsprojekt gemeinsam mit Kollegin Angela Hof geleitet hat. Er ergänzt: „Die Idee des Home-Sharing spielt keine Rolle, das zentrale Motiv zur Vermietung über Airbnb sind die Mehreinnahmen.“
In einer Touristenstadt wie Salzburg mit einem ohnehin stark angespannten Wohnungsmarkt sei das eine Herausforderung. Für die Politik sei es schwierig, regulierend einzugreifen. Denn: Rechtlich bewegen sich vor allem die professionellen Akteure auf sicherem Grund. „Sie sind sehr gut informiert.“
Insgesamt umfassen drei Viertel aller Airbnb-Angebote in der Stadt Salzburg Wohnungen oder Häuser. Einzelne Zimmer machen etwas mehr als ein Fünftel aus. Und nur bei zwei bis drei Prozent aller Angebote handelt es sich um ein geteiltes Zimmer – was der Uridee der „sharing economy“entspricht.
Wer sind nun die Player unter den Salzburger Airbnb-Profis? „Unter ihnen befinden sich Akteure, die ein Hotel betreiben oder betrieben haben, genauso wie Immobilieneigentümer, die von einer langfristigen Form der Vermietung auf eine kurzfristige Vermietung umgeschwenkt sind“, schildert Wissenschafter Christian Smigiel.
Internationale Fonds oder Bauträger konnten er und seine Kollegin Angela Hof unter den Vermietern nicht ausmachen. „Das heißt nicht, dass es sie nicht gibt – dazu bräuchte es ein neues Forschungsprojekt“, sagt Smigiel.
Auf die Spur der Airbnb-Wohnungen haben sich auch die Neos gemacht. Sie haben zwei Monate lang die Wohnungen in der Stadt Salzburg auf der Website abgerufen und ausgewertet, was angeboten wird. „Wir wollten wissen, wie’s wirklich ausschaut, dieses Gespenst“, sagt Klubchef Andreas Hertl. Per 28. Dezember war die Erhebung der Neos fertig. 718 Wohnungen würden auf dieser Plattform in der Stadt Salzburg angeboten, schildert Hertl. 70 Prozent der 718 Wohnungen sei-
„In Salzburg dominieren kommerzielle Anbieter.“Christian Smigiel, Wissenschafter