Bund zahlt 48.000 Euro Miete für Asylquartier in Bergheim
Im früheren Luxushotel Kobenzl auf dem Gaisberg in der Stadt Salzburg beherbergt der Bund seit Ende 2018 keine Asylbewerber mehr. Die verbliebenen Bewohner übersiedelten in die Einrichtung nach Bergheim. Obwohl das Kobenzl nicht weiter genutzt wird, fallen für den Bund weiter rund 30.000 Euro an Kosten pro Monat an – der Vertrag läuft noch bis 2026. Die SN berichteten.
Weiter in Betrieb ist das Bundesquartier in Bergheim. Dieses kostet bei geringer Auslastung Zehntausende Euro im Monat. Exakt sind es 47.572,50 Euro, wie die Beantwortung der parlamentarischen Anfrage von Neos-Nationalrat Sepp Schellhorn durch Innenminister Herbert Kickl (FPÖ) ergibt. Hinzu kommen Betriebskosten – das Ministerium gab diese im Vorjahr mit rund 25.000 Euro an. Derzeit (Stand Freitag) sind 52 Asylbewerber in Bergheim untergebracht – bei einer Kapazität von bis zu 250 Menschen. „Man muss darüber nachdenken, wie man das effizienter machen kann“, meint Schellhorn angesichts hoher Kosten und geringer Auslastung.
Das Innenministerium verweist darauf, dass sich die Belegung der Quartiere jederzeit ändern könnte und auch jahreszeitlich bedingt schwankt. Ob der Standort Bergheim, der mit Abstand das teuerste der insgesamt sechs sogenannten Verteilerquartiere in Österreich ist, zur Diskussion stehe, war nicht zu erfragen. Der Mietvertrag läuft bis 2021. Nur so viel: „Es werden alle Asylquartiere laufend evaluiert“, sagt Sprecher Christoph Pölzl.
Das Land Salzburg mietet derzeit noch zwei Betreuungseinrichtungen für Asylbewerber. Der Vertrag für das Quartier in der Karl-Wurmb-Straße (monatlicher Mietpreis 8000 Euro) in der Nähe des Salzburger Hauptbahnhofs läuft Ende August aus. Trotz hoher Auslastung werde die Unterkunft aufgelassen, heißt es aus dem Büro des zuständigen Landesrats Heinrich Schellhorn (Grüne). In den rund 90 Quartieren im Bundesland gebe es ausreichend Kapazitäten. Die Auslastung betrage rund 75 Prozent.
Der Mietvertrag für die leer stehende Unterkunft in Abtenau, für die pro Monat 25.000 Euro an Miete fällig werden, läuft noch bis Ende 2020.