Bio-Imker eröffnet Bienenhof, der auch den Menschen dient
Ein gemeinnütziger Verein macht die Welt der Bienen erlebbar. Auf dem Hof in Salzburg kommen bald Kinder, Bienenfreunde und Imker zusammen.
SALZBURG-STADT. Ein gemeinnütziges Erlebniszentrum, das anschaulich das Leben der Bienen zeigt und zugleich Anlaufstelle und Ausbildungsbetrieb für Imker und Interessierte aus ganz Österreich ist. Diese Idee schwirrt Bio-Imker und Unternehmer Daniel Pfeifenberger schon lange im Kopf herum. Jetzt wird der Bienenhof auf einem 3800 Quadratmeter großen Gelände nahe der Alpenstraße in Salzburg Wirklichkeit.
„Wir möchten kein Museum schaffen, sondern die Welt der Bienen erlebbar machen und den Menschen bewusst machen, wie wichtig die Bienen als Bestäuber sind“, sagt Pfeifenberger, der mit seinem Team 200 Bienenvölker betreut. Die Honigbiene bestäube 80 Prozent aller Wild- und Nutzpflanzen und sei somit für mehr als ein Drittel der Nahrung verantwortlich.
Pfeifenberger hat 2018 den gemeinnützigen Verein Bienenlieb gegründet und setzt das Projekt gemeinsam mit Produktdesigner Johannes Jank um. Mit großer Unterstützung der Eigentümer können die beiden ein altes Betriebsgelände in der Josefiau revitalisieren. Das Areal an der Membergerstraße liegt direkt an der Salzach. Im Mai wird eröffnet. Der Mietvertrag läuft auf 15 Jahre.
Der Verein wird auf dem Hof einen Imkereibetrieb mit 30 Bienenstöcken einrichten. Er soll all jene Werte verkörpern, die Pfeifenberger mit seiner Bio-Imkerei und dem Imkerzentrum Bienenlieb seit Jahren pflegt: ökologisch denken, regional wirtschaften und mit den Bienen artgerecht und respektvoll arbeiten. Bei Workshops und Führungen sollen Kinder aus Schulen und Kindergärten in den Alltag eines Imkers eintauchen. Die Hälfte des Geländes wird in einen öffentlichen Garten verwandelt. Auch ein Infopfad ist geplant. Der Hühnerstall auf dem Areal wurde bereits reaktiviert. Zugleich werden Kurse für Imker abgehalten.
Der Umbau der zwei Gebäude, die einst als Lager- und Maschinenhalle dienten, ist im Gange. Sie werden eine Multifunktionshalle, Seminarräume, eine Schulungsküche, Büros, ein Lager für Imkerbedarf und einen Shop beherbergen. Dort werden Produkte verkauft, die auf dem Bienenhof erzeugt werden. Auch ein kleines Café ist angedacht.
Die Finanzierung des Umbaus ist dank der Porr AG gesichert. Das Unternehmen stellt als Hauptsponsor 400.000 Euro zur Verfügung. Dazu kommen 250.000 Euro Eigenmittel. Um Ausstattung und Betrieb zu finanzieren, hofft der Verein auf Unterstützer. Gesucht sind Unternehmen, die ihre Produkte oder Leistungen zur Verfügung stellen. Die Holzfenster sind zum Beispiel eine Spende der Firma Gaulhofer. Bienenfreunde können auch Gutscheine im Wert von 290 Euro kaufen, die aufgeteilt auf sechs Jahre einen Gegenwert von 400 Euro haben. Als Partner konnte auch der Verein Hermes-Österreich gewonnen werden, der für solidarische und uneigennützige Geldgebarung steht. Er besichert für den Bienenhof mit Bürgschaften einen Kredit bei der Spänglerbank in Höhe von 300.000 Euro. Gesucht sind Leute, die Bürgschaften in individueller Höhe übernehmen.
„Wir suchen noch Unterstützer für dieses einzigartige Projekt.“
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