Die Hürden für das „Silicon Valley Pongau“
Verschiedene Rezepte gegen den Fachkräftemangel – Wunsch nach FH-Lehrgang Technik.
Die Chancen der Digitalisierung nutzen und den Fachkräftemangel bekämpfen. Die Lösung kann eine Aus- und Weiterbildungsoffensive sein. Da waren sich Manager von Vorzeigebetrieben bei einer Podiumsdiskussion in St. Johann einig, die der Seebrunner Kreis bei eurofunk Kappacher organisiert hat. Motto: „Silicon Valley Pongau“.
LAbg. Hans Scharfetter wünscht sich im Pongau einen Lehrgang Technik der Fachhochschule Salzburg. Bei FH-Rektor Gerhard Blechinger stößt er damit auf offene Ohren. Blechinger gibt aber zu bedenken, dass die Ressourcen beschränkt sind. Das größte Manko sei die geringe finanzielle Ausstattung durch den Bund. „Wir haben zu wenige FHStudienplätze, weshalb viele Studienbewerber abgewiesen werden“, sagt Blechinger. Hausherr Christian Kappacher will den Wunsch der Mitarbeiter nach Weiterentwicklung fördern, um sie an das Unternehmen zu binden. Bei eurofunk Kappacher seien 70 von 500 Beschäftigten in Teilzeit aktiv. Sie reduzieren ihre Wochenstunden, um eine Zusatzausbildung zu machen. „Hier wird eine Saat gesät, die es uns ermöglicht, auch übermorgen noch erfolgreich zu sein“, sagt Kappacher. Neben zusätzlichen Studienangeboten für Techniker im Pongau wünscht er sich, dass es einst einen Campus für Start-ups gibt – ähnlich wie in Hagenberg (Oberösterreich).
Auch Martin Klässner von der Firma has.to.be in Radstadt (Ladeeinrichtungen für Elektroautos) beklagt den Fachkräftemangel. Ein Problem: Auch wenn er einen neuen Mitarbeiter gefunden habe, könne er ihm oft keine erschwingliche Wohnung bieten. Seine Lösung: Beim anstehenden Firmenneubau werde man auch gleich Wohnungen dazubauen.
Finanzchefin Christina König vom Snow Space Flachau denkt daran, „ältere Mitarbeiter zu requalifizieren“, um den Mangel zu reduzieren. Hansjörg Weitgasser von der Internetagentur ALGO in Eben sieht eine große Herausforderung darin, „Salzburg auch für auswärtige Technikstudenten attraktiv zu machen“.