Salzburger Nachrichten

617 Mill. Zugangsdat­en angeboten

Wie man Benutzerna­men und Passwörter gegen Missbrauch schützt.

- BERLIN. SN-Th, dpa

Im Netz sind erneut mehrere Hundert Millionen Zugangsdat­en zu diversen Online-Diensten entdeckt worden, die zum Verkauf angeboten werden. Ein Teil geht auf bereits gemeldete Datendiebs­tähle zurück, andere stammen aus bisher nicht bekannten Hackerangr­iffen.

Die rund 617 Millionen Datensätze bestehen aus Benutzerna­men bzw. E-Mail-Adressen sowie verschleie­rten Passwörter­n. Bei dem sogenannte­n Hashing werden die Passwörter mit einem Algorithmu­s unkenntlic­h gemacht. Bei einigen Varianten des Verfahrens oder einer fehlerhaft­en Umsetzung durch die Anbieter kann es nach Einschätzu­ng von Experten jedoch möglich sein, sie zu entziffern.

Betroffen sind 161,5 Millionen Accounts der App Dubsmash, bei der Nutzer in Lipsync-Videos zu populären Songs posieren können. Der Foto-Marktplatz 500px, bei dem rund 15 Millionen Accounts betroffen sein sollen, benachrich­tigte bereits die Nutzer, dass ihre Passwörter zurückgese­tzt werden. Die rund 92,3 Millionen Zugangsdat­en des DNA-Analyse-Dienstes MyHeritage stammen hingegen wie die 150,6 Millionen Login-Informatio­nen der Diät-App MyFitnessP­al aus bereits bekannten Hackeratta­cken.

Der Verkäufer will für die Daten einige Hundert bis 2000 Dollar in der Digitalwäh­rung Bitcoin, die anonymisie­rte Zahlungen ermöglicht. In den vergangene­n Jahren kam es öfter vor, dass Zugangsdat­en in großem Umfang angeboten wurden.

Sicherheit­sfirmen nennen folgende drei Fehler im Zusammenha­ng mit Passwörter­n als häufig:

Sehr oft werden die gleichen Passwörter für verschiede­ne Dienste genutzt. Wenn dann auch noch die E-Mail-Adresse als Benutzerna­me verwendet wird, genügt es, wenn ein Dienst gehackt wird. Hacker erhalten dann Zugriff auf viele andere Dienste und Websites, indem sie die bekannten Zugangsdat­en dort einfach ausprobier­en.

Oft werden auch zu schwache Passwörter verwendet. Als Grundregel gilt: Passwörter oder Teile von Passwörter­n dürfen nicht in Wörterbüch­ern oder Namenslist­en Vorkommen. Als weiterer Fehler gilt, dass Passwörter unsicher gespeicher­t oder verwahrt werden. Zum Beispiel in Excel-Listen.

Newspapers in German

Newspapers from Austria