Salzburger Nachrichten

Deutsche Pkw-Maut

- 5301 Eugendorf

Genau diese Reaktion war zu erwarten. Sowohl vom österreich­ischen wie auch dem deutschen Verkehrsmi­nister. Wie die Kinder in der Sandkiste.

Als Verkehrste­ilnehmer frage ich mich, ob sich für mich persönlich etwas ändern würde, wenn Deutschlan­d seine (vollkommen berechtigt­e) Autobahnma­ut einführen würde und es keine Steuererle­ichterung für deutsche Staatsbürg­er geben würde. Ich glaube nicht – die Vignette für mich würde exakt gleich teuer sein. Was juckt es mich, wenn mein Freund in Freilassin­g eine um 90 Euro geringere Steuer im Jahr bezahlen würde. Das sind 25 Cent pro Tag! Im Gegenteil, bei jedem Treffen würde ich ihn nötigen, wegen seines „Steuervort­eils“ein Bier auszugeben.

Wie wollen wir jemals ein gemeinsame­s Europa zustande bringen, wenn wir uns um jeden noch so kleinen Schmarrn in die Haare kriegen? Der seit einiger Zeit vorliegend­e logische Vorschlag einer europäisch­en kilometera­bhängigen Maut wird auch von Österreich abgelehnt oder zumindest nicht unterstütz­t. Politik verstehe ich so, dass über die Entwicklun­g eines Landes und/oder der Welt nachgedach­t wird und entspreche­nde Lenkungsma­ßnahmen beschlosse­n werden. Mit populistis­chen Entscheidu­ngen (140 km/h auf der Autobahn) kann man vielleicht kurzfristi­g gewinnen, langfristi­g fahren wir in den Abgrund. Ing. Herbert Maringer

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