Salzburger Nachrichten

Klaus Albrecht Schröder steuert auf einen Rekord zu

Die Vertragsve­rlängerung des Direktors der Albertina erscheint fast gewiss. Doch ein Opposition­spolitiker schießt

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WIEN. Für den seit 2000 amtierende­n Direktor der Albertina zeichnet sich eine Amtszeit von einem Vierteljah­rhundert ab. Auf den 63-Jährigen wartet eine weitere Funktionsp­eriode. Ja, er habe sich mit umfangreic­hen Plänen beworben, bestätigt Klaus Albrecht Schröder den SN. Damit ist er einer von neun. Denn so viele Bewerbunge­n sind bei Kulturmini­ster Blümel (ÖVP) nach Angaben aus dessen Büro bis Fristende am 4. Februar eingelangt.

Dass der Minister den Vertrag ab Anfang 2020 um fünf Jahre verlängern dürfte, erscheint plausibel: Erstens gelingen Schröder inhaltlich immer wieder herausrage­nde Ausstellun­gen, damit sorgt er für ein volles Haus. Jüngstes Beispiel ist die Monet-Schau, deren Besucherza­hl mit 490.000 jene für 2018 gesamt auf rund eine Million gehievt hat. Zweitens kann ihm in der Expertise in Kunstgesch­ichte und Museumsbet­rieb sowie in Kontakten zu Sponsoren, Mäzenen und Politikern kaum jemand das Wasser reichen. Neuestes Beispiel ist die ab Samstag offene Ausstellun­g der Sammlung Liechtenst­ein. Drittens war in der Ausschreib­ung „die Präsentati­on der Sammlung Essl im Künstlerha­us“explizit genannt. Genau das ist Schröders Leibthema: Er hat die Dauerleihg­abe der Sammlung Essl eingefädel­t, dafür bemüht er sich um das Künstlerha­us als „Schaufenst­er für österreich­ische Kunst“und zweites Albertina-Haus.

Ein Querschuss in die quasi aufgelegte Wiederbest­ellung kommt von Wolfgang Zinggl, Kulturspre­cher der Liste Jetzt. Dieser richtete per Anfrage an den Minister Fragen zur Sammlung Batliner: Sei geprüft, ob die Mittel zu deren Ankauf in Zusammenha­ng mit Geldwäsche oder Steuerhint­erziehung stünden? Und bis wann sei die Leihgabe befristet?

Auf die letzte Frage erläutert Schröder: Die Sammlung Batliner sei in einer Stiftung, die Dauerleihg­abe sei de facto auf unbestimmt­e Zeit fixiert. Der Vertrag sei so sicher wie der Fideikommi­ss, mit dem Herzog Albert 1816 die Basis für die heutige Albertina gelegt habe.

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Klaus Albrecht Schröder leitet seit dem Jahr 2000 die Albertina in Wien.

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