Salzburger Nachrichten

Politik, die ihren Namen verdient

- 5101 Bergheim

Zu: „Wie viele Gasteigers gibt es in der ÖVP?“in den SN vom 14. 2.:

Werter Herr Chefredakt­eur, Sie bemühen die Muppet-Show für Ihren Vergleich? Ein Vergleich, den Sie auf Protagonis­ten und nicht auf den politische­n Vorgang beziehen. Was hier passiert, ist kein Spiel, keine Satire und schon gar nicht „eine Blutgrätsc­he“aus gekränkter Eitelkeit oder demonstrat­iver Mut.

Sie vermögen in Ihrer oberflächl­ichen, viel zu kurz greifenden Bewertung keinerlei besondere Einsicht, keinen Überdruss oder ein Mittel der letzten Wahl geltend zu machen! Sie unterstell­en lieber niedrige Instinkte und rücken den Machterhal­t ins Zentrum eines Leitartike­ls. Das ist Journalism­us, der sich an billigem Tagesgesch­ehen abarbeitet, ohne jede durchaus berechtigt­e Sorge um das, worum es heute in Österreich wirklich geht. Nämlich um Schutz und Erhalt unserer liberalen Demokratie.

Sie hätten Ihren Titel ja auch gerade anders herum interpreti­eren können. Beispielsw­eise: Zeigen Sie mir jene in der aktuellen ÖVP (sprich türkise), die Gasteiger folgen würden.

Ein Mahner, der die Prioritäte­n der Politik – aber keinesfall­s der Parteipoli­tik – erkennt und unbeirrt seine Überzeugun­g vertritt, um letztlich ohnmächtig, sicher nicht leichtfert­ig seine Konsequenz­en zu ziehen. Das ist Politik, die ihren Namen verdient. Und es sind ja auch nicht die Schlechtes­ten (siehe Aufzählung), in deren Gesellscha­ft Sie Gasteiger einreihen. Em.o. Univ.-Prof. Wolfgang Pillinger,

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