Was langsam wächst, wird besonders gut!
Teil 3 der kulinarisch geschichtlichen Reise durch das Waldviertel.
Karl der Große ließ das alte Wissen der Antike in den Klosterschreibstuben neu aufschreiben. So wurde die Kunst der Teichbewirtschaftung bewahrt und vor 700 Jahren ins Waldviertel gebracht, wo diese seither gepflegt und gelebt wird.
Nun, was macht den Waldviertler Karpfen so besonders? Es sind drei Bedingungen: Klima, Wasser und Futter! Karpfen wachsen ab einer Wassertemperatur von 20 °C am schnellsten. Durch das kühle Waldviertler Klima kann diese Temperatur nur eine gewisse Zeit im Jahr erreicht werden. Somit sind die Wachstumsphasen kurz und der Karpfen braucht ein bis zwei Jahre länger, um ein Gewicht von 4 kg zu erreichen. Das Wasser in den Waldviertler Gewässern ist aufgrund der Granitböden sehr kalkarm. Es hat eine leicht bräunliche Farbe, bedingt durch den höheren Eisenanteil und die Huminsäure. Andere Fischarten wie Lachse, Forellen GERICHTE MIT GESCHICHTE oder Saiblinge können mit Futterpellets aus Fischmehl gefüttert werden, das funktioniert beim Karpfen nicht. Der Karpfen ist ein Allesfresser, liebt neben Grün- und Getreidefutter Wasserflöhe, welche er mit Plankton zu sich nimmt. Durch das Plankton reichert er sein Gewebe mit den hochwertigen ungesättigten Fettsäuren Omega 3 und 6 an. Der Karpfen ist mit 4 bis 8% Fettanteil alles andere als ein Fettfisch. Am besten schmeckt er in den kühlen Jahreszeiten, also in den Monaten mit „r“. Im Muskelgewebe befinden sich wie beim Hecht Y-Gräten. Durch das Schröpfen werden diese in Millimeterabständen durchtrennt, sodass man davon nach der Zubereitung nichts mehr merkt. Knusprig gebratener Karpfen mit Balsamicolinsen und Parmesanpolenta (4 Portionen) Zutaten: Polenta: Balsamicolinsen: Zubereitung: Polenta: Linsen: Karpfen: