Der Urahn einer ganzen Generation
Der BMW X5 ist noch größer, noch luxuriöser, aber auch schon grenzwertig geworden.
Es war bei der Ski-WM 1999 in Vail: BMW war nicht nur Hauptsponsor, man präsentierte auch einen Koloss namens X5 – und die Betrachter waren sich einig, dass sich so ein Auto nur auf dem US-Markt durchsetzen könne. Welch kapitale Fehleinschätzung: Zwei Jahrzehnte später rollt die vierte Generation des X5 an und der Wagen ist der Urahn eines ganzen Fahrzeugsegments, der sogenannten SUV. Über zwei Millionen X5 wurden die letzten Jahrzehnte verkauft und das ist Fluch und Segen zugleich: Es ist schwierig, auf ein Erfolgsmodell einen Nachfolger zu finden.
BMW gelingt das beim X5 aber ganz souverän. Die vierte Generation ist noch edler und luxuriöser geworden – man weiß in dem Fall gar nicht, wo anfangen: Akustikglas, Gestiksteuerung, teilautonomes Fahren und Einparken und eine Kamera, die das Fahrzeug in allen möglichen Außenpositionen abbildet, es sind jede Menge Features dabei, die einem das Fahren leichter machen – und das Leben. Denn die Luftfederung wird nicht nur benutzt, um den Fahrkomfort zu steigern, sondern um auch das Beladen einfacher zu machen: Auf Wunsch wird die Hinterachse um ein paar Zentimeter abgesenkt und schon sind Ski oder Kisten leichter verladen.
Von außen ist auch die vierte Generation (nur vier Jahre nach Einführung der dritten) auf den ersten Blick als X5 erkennbar, die DNA wird durch die blau unterlegten LED-Scheinwerfer noch mehr betont. Aber: Dieser X5 ist noch einmal gewachsen, diesmal aus gutem Grund: Er bildet die Plattform für den neuen X7 und das macht sich bemerkbar: In Gegenverkehrsbereichen auf Autobahnen oder herkömmlichen Tiefgaragen, die so alt sind wie der erste X5, ist eine ruhige Hand erforderlich, viel Platz ist da nicht mehr vorhanden. Dafür fühlt man sich innen wie ein Schlossherr, wenn man erst einmal in die Ledersitze eingesunken ist – die natürlich wahlweise auch beheizbar sind, Kühlung bieten oder auch mit einer Massage aufwarten.
Das alles rangiert bereits im sechsstelligen Euro-Bereich, der Einstiegspreis (3-Liter-Diesel) beginnt bei 75.400.