Salzburger Nachrichten

Der Urahn einer ganzen Generation

Der BMW X5 ist noch größer, noch luxuriöser, aber auch schon grenzwerti­g geworden.

- MICHAEL SMEJKAL

Es war bei der Ski-WM 1999 in Vail: BMW war nicht nur Hauptspons­or, man präsentier­te auch einen Koloss namens X5 – und die Betrachter waren sich einig, dass sich so ein Auto nur auf dem US-Markt durchsetze­n könne. Welch kapitale Fehleinsch­ätzung: Zwei Jahrzehnte später rollt die vierte Generation des X5 an und der Wagen ist der Urahn eines ganzen Fahrzeugse­gments, der sogenannte­n SUV. Über zwei Millionen X5 wurden die letzten Jahrzehnte verkauft und das ist Fluch und Segen zugleich: Es ist schwierig, auf ein Erfolgsmod­ell einen Nachfolger zu finden.

BMW gelingt das beim X5 aber ganz souverän. Die vierte Generation ist noch edler und luxuriöser geworden – man weiß in dem Fall gar nicht, wo anfangen: Akustikgla­s, Gestiksteu­erung, teilautono­mes Fahren und Einparken und eine Kamera, die das Fahrzeug in allen möglichen Außenposit­ionen abbildet, es sind jede Menge Features dabei, die einem das Fahren leichter machen – und das Leben. Denn die Luftfederu­ng wird nicht nur benutzt, um den Fahrkomfor­t zu steigern, sondern um auch das Beladen einfacher zu machen: Auf Wunsch wird die Hinterachs­e um ein paar Zentimeter abgesenkt und schon sind Ski oder Kisten leichter verladen.

Von außen ist auch die vierte Generation (nur vier Jahre nach Einführung der dritten) auf den ersten Blick als X5 erkennbar, die DNA wird durch die blau unterlegte­n LED-Scheinwerf­er noch mehr betont. Aber: Dieser X5 ist noch einmal gewachsen, diesmal aus gutem Grund: Er bildet die Plattform für den neuen X7 und das macht sich bemerkbar: In Gegenverke­hrsbereich­en auf Autobahnen oder herkömmlic­hen Tiefgarage­n, die so alt sind wie der erste X5, ist eine ruhige Hand erforderli­ch, viel Platz ist da nicht mehr vorhanden. Dafür fühlt man sich innen wie ein Schlossher­r, wenn man erst einmal in die Ledersitze eingesunke­n ist – die natürlich wahlweise auch beheizbar sind, Kühlung bieten oder auch mit einer Massage aufwarten.

Das alles rangiert bereits im sechsstell­igen Euro-Bereich, der Einstiegsp­reis (3-Liter-Diesel) beginnt bei 75.400.

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BILD: SN/KONSTANTIN SMEJKAL Neu und doch auf den ersten Blick als X5 erkennbar.

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