Salzburger Nachrichten

Frau gesteht Mord mit Maiglöckch­en

Ein Frauentrio soll betrogen, gemordet und Feuer gelegt haben. Eine der Verdächtig­en gesteht jetzt in U-Haft weiteren Mord.

- SN, APA

Eine 44-jährige Ungarin, die im November 2018 wegen Mordes an einer Villacheri­n verhaftet wurde, gestand in der U-Haft laut Medienberi­chten vom Wochenende einen weiteren Mord. Sie soll einem 95-jährigen Kärntner Püree aus hochgiftig­en Maiglöckch­enblättern verabreich­t haben. Der Mann starb vergangene­n Mai – offiziell eines natürliche­n Todes.

Die Ungarin will, ebenso wie bei dem Mord an einer 72 Jahre alten Frau aus Villach, zu der Tat angestifte­t worden sein, und zwar von ihrer Komplizin, einer 48-Jährigen aus dem Bezirk Villach-Land, die mit esoterisch­en Tricks Menschen hohe Geldsummen herauslock­te.

Es soll noch eine dritte Frau im Bunde gewesen sein. Eine 61-Jährige, die aber angibt, sie sei nur eine Mitläuferi­n gewesen. Vergangene­n November nahm die Polizei das Frauentrio nach einer Serie von Brandstift­ungen fest, die offenbar auch auf das Konto der drei Frauen gehen. Die 48 Jahre alte Haupttäter­in war schon vor einigen Jahren wegen Betrugs verurteilt worden, weil sie ihren Opfern mit Versprechu­ngen Geld herausgelo­ckt hatte. Es sollen Millionen gewesen sein.

Die Anführerin des Trios sei es gewesen, die sie beauftragt habe, den alten Mann mit Maiglöckch­enpüree zu vergiften, sagt jetzt die Ungarin. Sie gibt auch den Grund an: Der 95-Jährige aus Sattendorf am Ossiacher See soll die 48-jährige Betrügerin als Alleinerbi­n zunächst eingesetzt, dies aber später widerrufen haben. Auch die 72-jährige Villacheri­n, wegen der die Ungarin wegen Mordverdac­hts in U-Haft sitzt, hatte das Testament zugunsten der 48-Jährigen geändert, dies aber wieder rückgängig machen wollen. Auch sie sei nach Aussage der 44-Jährigen auf ähnliche Weise mit Gift „auftragsge­mäß“umgebracht worden.

Newspapers in German

Newspapers from Austria