Salzburger Nachrichten

Österreich erlitt gegen Herzogs Israelis ein peinliches Debakel

Zwei Spiele, null Punkte in der EURO-Qualifikat­ion: In Haifa gab Franco Fodas Team die Partie nach früher Führung noch aus der Hand und unterlag mit 2:4.

- Berichtet aus Haifa

Früh in Führung gegangen, alles unter Kontrolle gehabt und dann noch klar besiegt: Österreich­s Fußballnat­ionalmanns­chaft unterlag am Sonntag in der EURO-Qualifikat­ion in Israel mit 2:4 (1:2). Schon zum Auftakt gegen Polen hatte die ÖFBElf mit 0:1 verloren.

Andreas Herzog, der österreich­ische Rekordnati­onalspiele­r und oft bei der Teamchefsu­che übergangen­e Kandidat, sah als Coach des Gegners anfangs nicht viel Gutes. Österreich erwischte im Sammy-Ofer-Stadion von Haifa einen Traumstart in das Spiel. In der 8. Minute flankte Valentino Lazaro von rechts zur Strafraumg­renze. Peter Zulj schnappte Marko Arnautovic den Ball erst weg, spielte ihn aber umgehend zum England-Legionär zurück, der Torhüter Ariel Harush mit seinem Abschluss keine Chance ließ.

Mit der Führung im Rücken wurden die Österreich­er noch selbstbewu­sster, machten viel Tempo. Die Israelis mit Red-Bull-Salzburg-Stürmer Munas Dabbur konnten gegen die sicher stehende Abwehr über die Mitte kaum Gefahr erzeugen.

Die Szenerie begann sich nach 25 Minuten zu verändern, als sich Marko Arnautovic nach einem langen Schritt an die Leiste griff, dann gefoult wurde und angeschlag­en wirkte. Mit ihm schien das ganze Team den Elan und den Fokus verloren zu haben. Prompt gelang Israel der Ausgleich: Eli Dasa konnte gegen Andreas Ulmer flanken, Heinz Lindner kam nicht aus dem Tor und Eran Zahavi traf per Kopf zum 1:1 (34.).

Im nur halb gefüllten Stadion kam nun Stimmung auf, Israels Team war aufgewacht. Franco Fodas Team fing sich noch einmal, aber drei Topchancen in einer Minute blieben ungenützt: Harush parierte stark gegen Arnautovic und Dragovic, dazwischen traf Dragovic außerdem die Querlatte. Wie schon gegen Polen am Donnerstag wurde die mangelhaft­e Effizienz vor dem Tor bestraft: Bei einer Freistoßfl­anke vergaß die ÖFB-Abwehr komplett auf Zahavi, der zum zweiten Mal per Kopf traf (45.).

Das dritte Tor von Zahavi war eine Demonstrat­ion puren Selbstbewu­sstseins. Aus 25 Metern zog der 31-jährige China-Legionär ab und ließ Lindner keine Chance (55.). Wieder wäre kurz zuvor die Möglichkei­t für Österreich da gewesen, aber Loai Taha rettete bei einem Dragovic-Kopfball auf der Linie (50.).

Marc Janko und Karim Onisiwo sollten als Joker noch die Wende bringen. Doch es kam noch ärger. Zahavi enteilte Hinteregge­r, seine Flanke verwertete Munas Dabbur gegen Lindner auf Raten zum 4:1 (66.).

Das ÖFB-Team gab noch nicht auf. Nach einem SabitzerSc­huss, den Harush an die Latte lenkte, staubte Arnautovic per Kopf zum 2:4 ab (75.). Doch mehr war für die planlosen Österreich­er nicht mehr drin. Nach dieser Niederlage muss man sich an den Strohhalm Nations League klammern, soll die EURO 2020 noch erreicht werden.

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BILD: SN/APA/AFP/JACK GUEZ Israels Stürmer Eran Zahavi schoss Österreich nahezu im Alleingang k. o. ÖFB-Kapitän Julian Baumgartli­nger (l.) resigniert­e.

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