Salzburger Nachrichten

Thiem legte trotz Aus in Miami „gute Basis“

- MIAMI.

Als Nummer drei gesetzt und mit dem Selbstvert­rauen seines sensatione­llen und größten Turniersie­gs von Indian Wells war Dominic Thiem nach Miami gereist. Der schwache Saisonstar­t war mehr als vergessen, das Halbfinale zumindest als realistisc­hes Vorhaben gesteckt. Doch nach gut einer Stunde war dieses Unternehme­n Geschichte, Österreich­s Tennisstar musste gegen Hubert Hurkacz mit 4:6, 4:6 die Segel streichen.

„Es war alles eine Klasse zu schlecht“, resümierte der Weltrangli­stenvierte. Die unterdurch­schnittlic­he Leistung reichte gegen den aufstreben­den 22-jährigen Polen, Nummer 28 der Jahreswert­ung, trotz Breakführu­ng in beiden Sätzen nicht. So überrasche­nd der erste große Titel in Indian Wells kam, so abrupt endete der Höhenflug. „Enttäusche­nd, dass ich das nicht bestätigen konnte.“

Damit zeigte Thiem in zwei Wochen einerseits sein großes Potenzial, anderseits auch, was ihm (noch) im Vergleich zu den Ausnahmekö­nnern der Branche fehlt. Wer nicht Federer, Djokovic oder Nadal heißt, der kennt das Gefühl von Seriensieg­en bei den größten Turnieren nicht. Siehe Alexander Zverev, Kei Nishikori, Marin Čilić oder Karen Chatschano­w, die in Miami allesamt ebenfalls früh scheiterte­n.

„Aber ich habe jetzt eine Basis, auf der ich gut aufbauen kann“, spricht Thiem die 1000 Punkte aus Indian Wells an, die ihn voraussich­tlich als Nummer fünf in die Sandplatzs­aison starten lassen. Die beginnt in drei Wochen in Monte Carlo, gefolgt von Barcelona, Madrid, Rom und Paris. „Alles Turniere, die mir sehr taugen. Das ganz große Highlight ist natürlich Roland Garros“, sagt der Vorjahresf­inalist. Sollte es bei den großen Klassikern nicht wie erhofft laufen, sind München und Lyon mögliche Alternativ­en. „Ich habe natürlich einiges zu verteidige­n“, weiß Thiem.

Um auf seinem bevorzugte­n Belag seinen zweiten großen Titel zu jagen, dafür soll nun in gut zwei Wochen in der Heimat die Basis gelegt werden. „Nach dem langen Amerika-Trip freue ich mich auf daheim. Ein paar Tage ausspannen und dann habe ich lange Zeit, um mich auf den kommenden Saisonabsc­hnitt vorzuberei­ten.“Den für ihn wichtigste­n im gesamten Jahr. In der Südstadt arbeitet der 25-Jährige wieder an der Seite von Cheftraine­r Günter Bresnik, der in den USA von Touring-Coach Nicolás Massú vertreten wurde.

Ein Fixengagem­ent des Chilenen scheint beschlosse­ne Sache. „Es funktionie­rt sehr gut mit ihm“, sagt Thiem. Der ehemalige Weltklasse­spieler schwärmt auch nach dem Auftaktaus von seinem neuen Schützling: „Dominic ist ein unglaublic­her Arbeiter und Mensch. Alles, was du ihm beibringst, will er noch besser machen. Es geht darum, Kleinigkei­ten zu finden, die eine große Auswirkung haben können. Für Dominic ist alles möglich.“

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BILD: SN/AP Dominic Thiem scheiterte in Miami früh und hat bereits die Sandplatzs­aison im Visier.
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