SPÖ feierte in Hallein den nächsten Triumph
Die Sozialdemokraten kommen in Salzburgs zweitgrößter Stadt nicht mehr aus dem Jubeln heraus: Die SPÖ stellt künftig auch den Bürgermeister.
HALLEIN. Der erste Weg führte Alexander Stangassinger zu seiner Ehefrau Claudia. Nach einer innigen Umarmung begann Halleins neuer Bürgermeister das Ergebnis der Stichwahl so richtig zu realisieren: Der SPÖ-Spitzenkandidat erreichte am Sonntag 1011 Stimmen mehr als das bisherige Stadtoberhaupt Maximilian Klappacher (ÖVP). „Das ist ein historisches Ergebnis. Wir werden mit dem Votum sorgsam umgehen“, sagte Stangassinger in einer ersten Reaktion.
Der SPÖ-Kandidat lag mit Ausnahme von Rehhof in allen Wahlsprengeln voran. Der Wunsch nach Veränderung in der Politik der Stadt – die ÖVP regierte die vergangenen Jahre mit einer absoluten Mehrheit – sei riesig gewesen. Ihn hätten auch viele Halleiner gewählt, die den Sozialdemokraten eigentlich nicht nahestünden. „Die Leute waren einfach sehr unzufrieden“, sagte Stangassinger. Die Wahlbeteiligung lag bei 53,6 Prozent.
Noch-Bürgermeister Maximilian Klappacher wollte zunächst keine Gründe für die „unerwartet deutliche“Niederlage benennen: „Wir werden das in den kommenden Tagen genau analysieren. Aber der Wunsch nach Veränderung war wohl zu groß“, sagte Klappacher. LH-Stellvertreter Christian Stöckl (ÖVP) – selbst langjähriges Oberhaupt der Salinenstadt – wurde deutlicher. „Max war zu kurz im Amt“, sagte Stöckl am Wahlabend. Klapp- acher übernahm das Bürgermeisteramt im Dezember 2018 von Gerhard Anzengruber. Dieser habe sich in seiner Amtszeit unglücklich verhalten. „Anzengruber war nicht unter den Leuten und hat nicht die Arbeitsleistung gebracht, die man von einem Oberhaupt der zweitgrößten Stadt Salzburgs erwarten würde“, sagte Stöckl. Und: Anzengruber hätte seinen Posten viel früher an Klappacher abgeben sollen. Er hoffe jedenfalls, dass sich Klappacher nicht aus der Politik zurückziehe. „Er hat in den drei Monaten hervorragende Arbeit geleistet.“Klappacher selbst wollte zu seinen Zukunftsplänen nichts Konkretes sagen: „Ich habe immer auf den Wahltag hingearbeitet. Ich weiß noch nicht, wie es jetzt weitergeht.“
In der Gemeindevertretung haben SPÖ und ÖVP nun je neun Mandate. „Ich werde mit allen Fraktionen das Gespräch suchen, wir wollen unsere Wahlversprechen jetzt umsetzen“, sagt Stangassinger. Bereits in Kürze will er einen Verkehrsgipfel einberufen.