Salzburger Nachrichten

Die Zeit der Selbstläuf­er ist vorbei

- THOMAS.AUINGER@SN.AT

Es war ein Wahlkampfm­arathon. Jetzt sind auch die zehn Stichwahle­n in Landbezirk­en geschlagen. Die größte Herausford­erung war, die Bürger wieder an die Urnen zu bringen, die eigenen Gefolgsleu­te noch einmal zu mobilisier­en und neue Wähler anzusprech­en. Das ist unterschie­dlich gut gelungen.

Starke, flächendec­kende Organisati­onen haben da Vorteile. So hat sich die ÖVP insgesamt im Bundesland zwar klar als Bürgermeis­terpartei behauptet, allerdings mit etlichen schmerzhaf­ten Niederlage­n. Die SPÖ hat mit bodenständ­igen Kandidaten starke Lebenszeic­hen von sich gegeben, Sensatione­n wie in Straßwalch­en (gegen eine zerstritte­ne ÖVP) und Mattsee geschafft, Hallein und Zell am See eindrucksv­oll zurückerob­ert.

Die Zeiten, in denen Wahlen für langjährig­e Ortschefs oder für absolute Mehrheitsf­raktionen Selbstläuf­er waren, sind endgültig vorbei. Wenn sich in der Bevölkerun­g Unzufriede­nheit breitmacht und eine starke Konkurrenz das zu nutzen weiß, sind sogar politische Erdrutsche möglich.

Frischer Wind von neuen Kandidaten und Gruppen tut der Politik gut, und sei es „nur“für eine bessere Kontrolle der Regierende­n. Dass fürs Durchlüfte­n einiger Gemeindest­uben engagierte Frauen gesorgt haben, ist sehr erfreulich und überfällig. Hoffentlic­h ist das ein Ansporn für mehr Frauen in der Gemeindepo­litik.

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Thomas Auinger

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