Die Zeit der Selbstläufer ist vorbei
Es war ein Wahlkampfmarathon. Jetzt sind auch die zehn Stichwahlen in Landbezirken geschlagen. Die größte Herausforderung war, die Bürger wieder an die Urnen zu bringen, die eigenen Gefolgsleute noch einmal zu mobilisieren und neue Wähler anzusprechen. Das ist unterschiedlich gut gelungen.
Starke, flächendeckende Organisationen haben da Vorteile. So hat sich die ÖVP insgesamt im Bundesland zwar klar als Bürgermeisterpartei behauptet, allerdings mit etlichen schmerzhaften Niederlagen. Die SPÖ hat mit bodenständigen Kandidaten starke Lebenszeichen von sich gegeben, Sensationen wie in Straßwalchen (gegen eine zerstrittene ÖVP) und Mattsee geschafft, Hallein und Zell am See eindrucksvoll zurückerobert.
Die Zeiten, in denen Wahlen für langjährige Ortschefs oder für absolute Mehrheitsfraktionen Selbstläufer waren, sind endgültig vorbei. Wenn sich in der Bevölkerung Unzufriedenheit breitmacht und eine starke Konkurrenz das zu nutzen weiß, sind sogar politische Erdrutsche möglich.
Frischer Wind von neuen Kandidaten und Gruppen tut der Politik gut, und sei es „nur“für eine bessere Kontrolle der Regierenden. Dass fürs Durchlüften einiger Gemeindestuben engagierte Frauen gesorgt haben, ist sehr erfreulich und überfällig. Hoffentlich ist das ein Ansporn für mehr Frauen in der Gemeindepolitik.