Salzburger Nachrichten

„Jetzt freue ich mich auf ein Schnitzel“

Geplagt von Magenprobl­emen hat Beachvolle­yballer Florian Schnetzer in Kambodscha nur knapp den Sprung aufs Podest verpasst.

- CHRISTOPH PICHLER

Dass sie ihr Comeback nach einjährige­r Babypause gleich ins Halbfinale führen würde, hätten sich Florian Schnetzer und sein Beachvolle­yball-Partner Peter Eglseer vor ihrer Abreise zum Zwei-Sterne-Turnier in Kambodscha nicht träumen lassen. Zum Sprung aufs Stockerl fehlten den beiden am Ende aber doch die Kräfte. „Wir haben alles reingehaut und bis zum Umfallen gekämpft, aber in der Nacht vor dem Halbfinale habe ich kaum schlafen können“, erzählt Schnetzer.

Zwar waren die beiden von Beginn an beim Essen extrem vorsichtig und beschränkt­en sich sicherheit­shalber auf Hühnchen mit Reis oder Nudeln. Dennoch begann Schnetzers Magen kurz vor Tunierende zu rebelliere­n. Körperlich am Ende verlor man schließlic­h sowohl die Semifinalp­artie gegen die Russen Sivolap/Yarzutkin als auch das Spiel um Platz drei gegen die Schweizer Metral/Haussener jeweils im dritten Satz.

„Wir sind überglückl­ich, aber auch völlig fertig. Acht Spiele bei 40 Grad und enormer Luftfeucht­igkeit, das ist schon an die Substanz gegangen“, gesteht Schnetzer. „Jetzt freue ich mich aber wieder auf die Heimat und ein gutes Wiener Schnitzel.“

Viel Zeit, sich wieder aneinander zu gewöhnen, hatten die beiden vor ihrer Abreise nicht gehabt. Zwar spielen sie gemeinsam für Ried Hallenvoll­eyball, für eine spezielle Beach-Vorbereitu­ng hatten sie dennoch kaum Zeit. „Eigentlich haben wir nur drei Tage auf Sand trainiert, aber wir kennen uns natürlich schon von früher sehr gut“, erzählt Schnetzer. 2016 hatte sich das langjährig­e Duo sogar überrasche­nd den Staatsmeis­tertitel gesichert, letztes Jahr gingen sie aber getrennte Wege. „Peter ist da Vater geworden und wollte etwas zurückstec­ken. Ich wollte hingegen weiter Vollgas geben“, erklärt Schnetzer.

Dass sie es heuer wieder gemeinsam versuchen können, haben sie auch ihren Sponsoren zu verdanken. „So eine Saison kostet etwa 50.000 Euro. Ich habe das Glück, dass ich da seit Jahren verlässlic­he Partner habe. Für den Flug nach Kambodscha hatten wir zudem eine eigene Kooperatio­n“, erläutert Schnetzer. Auf großem Fuß können die beiden dennoch nicht leben. „Wir sparen halt überall und suchen uns die günstigste Unterkunft.“

Für Christoph Dressler und Alexander Huber lief es in Kambodscha noch besser. Sie gewannen überrasche­nd das Turnier.

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BILD: SN/SCHNETZER Florian Schnetzer bejubelte in Kambodscha Rang vier.

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