Der letzte Wurf brachte den Sieg
Die BBU Salzburg musste in Deutsch-Wagram bis zum Schluss zittern.
Die Ausgangslage für die BBU war schon vor dem Anpfiff in Deutsch-Wagram alles andere als perfekt gewesen. CoKapitän Christian Joch fehlte gesperrt, Legionär Goran Simic war verhindert und die Kooperationsspieler aus Wels mussten für ihren Stammclub antreten. Umso mehr schmerzte es, dass BBUKapitän Dimitris Mouratoglou schon in der ersten Minute mit einer Knöchelverletzung vom Spielfeld humpelte.
„Unsere Bank war ohnehin schon sehr kurz. Da mussten sich alle voll ins Zeug legen“, erzählt Obmann Dusko Stojakovic. Trotz des frühen Tiefschlags übernahmen die Salzburger in ihrem zweiten Play-down-Match der 2. Bundesliga aber rasch die Kontrolle. Angeführt von Topscorer Adrian Mitchell zogen sie bis zur Halbzeit auf 43:36 davon.
Gastgeber Deutsch-Wagram gab sich aber nicht so schnell geschlagen. „Sie hatten plötzlich eine unglaubliche Dreierquote. Da war fast jeder Wurf ein Treffer“, erinnert sich Stojakovic. So schmolz der Vorsprung der Salzburger sukzessive zusammen und zum Ende des dritten Viertels lagen plötzlich die Alligators mit 60:59 voran.
„Wenn du lange in Führung liegst und dann dem Gegnern so eine Aufholjagd gelingt, ist das normalerweise schwierig für ein Team. Da geht oft die Moral verloren. Aber bei uns haben diesmal alle bis zum Schluss alles aus sich herausgeholt. Diese Energieleistung war einfach super“, betont Stojakovic. So wogte die Partie im Schlussviertel hin und her. Einmal lagen die Gastgeber mit vier Punkten voran, dann konterte wieder die BBU mit 16 Punkten in Serie und zog davon.
Die letzte Minute waren dann an Dramatik kaum zu überbieten. Deutsch-Wagram riskierte noch einmal alles und schaffte mit sieben Punkten in Serie tatsächlich den Ausgleich zum 83:83. Mit nur noch 21 Sekunden auf der Uhr behielten die Salzburger aber die Nerven und spielten noch einmal Adrian Mitchell frei. Der Sohn des Trainers versenkte mit der Schlusssirene einen letzten Dreier zum 86:83-Endstand.
„Das war echt ein unglaubliches Match. Und dass unsere letzte Aktion wie vorher besprochen aufgegangen ist, war sensationell“, schwärmte Stojakovic nach dem Match. Mit dem Erfolg über Deutsch-Wagram ist die BBU ihrem Ziel, den Gang in die Relegation zu vermeiden, einen wichtigen Schritt näher gekommen. Die Salzburger führen nach zwei Spielen die Play-down-Tabelle an. „Natürlich waren wir enttäuscht, dass wir das Play-off verpasst haben, aber verschütteter Milch nachzuweinen bringt halt nichts“, weiß Stojakovic.