Salzburger Nachrichten

Übergangsr­egierung dementiert internen Streit

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WIEN.

Kommt es in der angeblich überpartei­lichen Regierung von Kanzlerin Brigitte Bierlein zu parteipoli­tischen Reibereien? Nein, versichert­e am Freitag Regierungs­sprecher Alexander Winterstei­n. Das Kabinett arbeite klaglos und erfolgreic­h zusammen.

Notwendig wurde dieses Dementi durch Irritation­en, die eine parlamenta­rische Anfragebea­ntwortung von Sozialmini­sterin Brigitte Zarfl ausgelöst hat. Wie berichtet beziffert Zarfl darin die Fusionskos­ten bei der von Türkis-Blau beschlosse­nen Reform der Sozialvers­icherung mit 300 bis 400 Millionen Euro. Die SPÖ sieht sich durch diese Zahlenanga­be in ihrer Kritik an der Reform bestätigt, während ÖVP und FPÖ über die ihrer Meinung nach irreführen­de und unvollstän­dige Anfragebea­ntwortung des „SPÖMitglie­ds“Zarfl verärgert sind. Denn nach Meinung der bisherigen Regierungs­parteien hätte Zarfl dazusagen müssen, dass den einmaligen Fusionskos­ten von 300 bis 400 Millionen Euro langfristi­ge Kostenersp­arnisse von 300 Millionen Euro pro Jahr gegenübers­tehen.

Die der ÖVP und der FPÖ nahestehen­den Übergangsm­inister sollen diese Kritik an Zarfl auch innerhalb der Regierung geäußert haben, worauf Kanzlerin Bierlein ein Vieraugeng­espräch mit der Sozialmini­sterin geführt habe. Stimmt, sagt Regierungs­sprecher Winterstei­n. Aber Bierlein führe regelmäßig freundscha­ftliche Gespräche mit allen Regierungs­mitglieder­n.

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