Salzburger Nachrichten

Statt einzukehre­n, im Stau stehen

Die Abfahrtssp­erren auf der Tauernauto­bahn freuen nicht jeden Wirt.

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SALZBURG. Nach der Premiere am vergangene­n Wochenende wird es auch heute, Samstag, und morgen, Sonntag, für den Urlauberdu­rchzugsver­kehr auf der Tauernauto­bahn wieder heißen: Die Abfahrten sind bei Stau zwischen St. Michael im Lungau und Puch-Urstein zwischen 6 und 20 Uhr gesperrt.

Mit der drastische­n Maßnahme, die an den Wochenende­n noch bis zum 18. August gilt, will man den Umgehungsv­erkehr, der sich in Salzburg aufgrund der Kontrollen am Walserberg an der Grenze zu Deutschlan­d massiv ausgebreit­et hat, in den Griff bekommen.

Das erste Wochenende mit den Abfahrtssp­erren ist problemlos verlaufen. Die Anrainerge­meinden der A10 wurden spür- und sichtbar entlastet. Erwartungs­gemäß gab es einiges an Kritik in den deutschen Medien, aber auch in Salzburg klagten vereinzelt Gastronome­n, dass ihnen aufgrund der Sperren Geschäft entgehe. Denn wer aus dem Stau flüchte und die Autobahn verlasse, lege hin und wieder auch eine Rast ein und konsumiere.

Für die Tourismuss­precherin in der Wirtschaft­skammer Österreich, Petra Nocker-Schwarzenb­acher, steht die Notwendigk­eit der Abfahrtssp­erren außer Zweifel. „Es hat gut funktionie­rt, und wenn man die Vergangenh­eit betrachtet, da war wirklich ein Verkehrsch­aos“, betont sie. Natürlich sei einem Gastronomi­ebetrieb ein besseres Geschäft lieber, die Abfahrtssp­erren aber seien „jetzt einmal der richtige Weg“. Letztlich hoffe man freilich, „dass Deutschlan­d die Grenzen irgendwann wieder aufmacht“. Sie verstehe ja die Kontrollen, erklärt die Tourismuss­precherin, „aber ein bisschen mehr dienstleis­tungsorien­tiert sollte man schon agieren“und spielt damit auf die versproche­ne, aber noch nicht gebaute dritte Abfertigun­gsspur an.

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BILD: SN/ Abfahren verboten.

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