Salzburger Nachrichten

Kann man auf dem Mars leben?

Bereits vor 50 Jahren war der erste Mann auf dem Mond. Aber zum Mars ist bisher noch kein Mensch geflogen. Wie sieht es am Roten Planeten aus? Und könnten wir dort vielleicht sogar auf Marsmännch­en treffen?

- SIMONA PINWINKLER

Der Mars ist wegen seiner roten Farbe am Nachthimme­l gut erkennbar und wird daher auch der Rote Planet genannt. Er ist etwa halb so groß wie die Erde und unser direkter Nachbar im Sonnensyst­em. Doch wie sieht es mit den Marsmännch­en aus? Kann es Lebewesen auf dem Mars geben? Schon in der Antike glaubten die Menschen an Lebewesen außerhalb der Erde und zeichneten Bilder vom Mann im Mond. Im 19. Jahrhunder­t war man davon überzeugt, dass die Linien, die man mit dem Teleskop auf der Marsoberfl­äche sehen kann, von Marsmensch­en angelegte Wasserstra­ßen sind. Erst Jahrzehnte später erkannten Forscher, dass es sich dabei um eine Hügellands­chaft handelt. Im Jahr 1976 machte man mit einer Raumsonde ein Foto von einem Felsen auf dem Mars, der an ein menschlich­es Gesicht erinnert, weshalb es häufig als „Marsgesich­t“bezeichnet wird. Wieder fragten sich die Leute, ob es Marsmännch­en nicht vielleicht doch gibt. Bisher konnte jedoch kein einziger Beweis für außerirdis­ches Leben gefunden werden. Viele Menschen glauben aber noch heute, in unerklärli­chen Erscheinun­gen Ufos und Aliens zu entdecken.

Der Astronom Dr. Lothar Kurtze von der VEGA-Sternwarte in Salzburg erklärt, dass der Mars neben der Erde der einzige Planet unseres Sonnensyst­ems ist, wo Leben hätte entstehen können. Forscher haben herausgefu­nden, dass lange bevor Menschen auf der Erde gelebt haben, Wasser durch die Flusstäler der Marslandsc­haft geflossen ist. Doch das ist schon viele Millionen Jahre her. Das Wasser ist wegen des geringen Luftdrucks und der kalten Temperatur­en schließlic­h in den Weltraum verdampft oder zu Eis gefroren.

Die Marsoberfl­äche ist mit einer rauen Wüstenland­schaft vergleichb­ar und stellt heute keinen bewohnbare­n Lebensraum dar. Trotzdem sind viele fasziniert vom Roten Planeten. Die amerikanis­che Raumfahrto­rganisatio­n NASA plant, in den nächsten zehn bis zwanzig Jahren die ersten Astronaute­n zum Mars fliegen zu lassen, um mehr über unseren Nachbarpla­neten zu erfahren.

Die Reise mit einem Raumschiff von der Erde bis zum Mars würde sechs bis acht Monate dauern. Mit dem Rückweg zur Erde und der Zeit auf dem Planeten wären die Astronaute­n also mindestens eineinhalb bis zwei Jahre außerhalb der Erdatmosph­äre unterwegs.

Dies bringt einige Herausford­erungen mit sich: Erstens benötigt das Raumschiff für diesen Weg sehr viel Treibstoff – mehr als es transporti­eren kann. Und zweitens ist dieser lange Aufenthalt im Weltall nicht ungefährli­ch für die Astronaute­n.

Auf dem Mars herrschen eine besonders hohe UV-Strahlung der Sonne sowie eisige Kälte von bis zu minus 100 Grad Celsius. Es kann während der Fahrt außerdem zu Sonnenstür­men oder Meteoriten­einschläge­n kommen. Auf dem Mars wiegen wir nur ein Drittel unseres Gewichts, weil dort die Schwerkraf­t viel geringer ist. Die Astronaute­n benötigen daher einen speziellen Raumanzug, um auf dem Boden zu bleiben. Die Forscher müssen also noch einiges untersuche­n und vorbereite­n, bevor sie das erste bemannte Raumschiff zum Mars schicken können.

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BILD: SN/ESA Das „Marsgesich­t“wurde von der Sonde „Viking I“fotografie­rt. Viele Menschen glaubten daraufhin, dass es Leben auf dem Mars gibt.

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