War mutmaßlicher Mordkomplize Lieferant einer Kokainbande?
Wie berichtet, sitzt ein 34-jähriger Albaner im Zusammenhang mit den tödlichen Schüssen in Salzburg-Lehen vom 4. Juni bereits seit 16. Juni in der Justizanstalt Puch-Urstein in U-Haft. Der Mann soll demnach dem mutmaßlichen Schützen, der vor einer Lehener Bar einen 46-jährigen Bosnier durch Pistolenschüsse tötete und dessen Sohn schwer verletzte, die Tatwaffe besorgt haben. Der mutmaßliche Mörder selbst – ein 31-jähriger Albaner – wurde dann am 22. Juni in Düsseldorf gefasst. Seine Auslieferung nach Salzburg dürfte in den nächsten Wochen erfolgen.
Brisant: Der 34-jährige Albaner, verteidigt vom Salzburger Rechtsanwalt Kurt Jelinek, soll nicht nur dem mutmaßlichen Mörder die Waffe „geliefert“haben. Laut Ermittlungen von Wiener Drogenfahndern habe der des Öfteren in der Bundeshauptstadt aufhältige 34-Jährige auch als Lieferant einer zumindest vierköpfigen Tätergruppe fungiert, die in der Bundeshauptstadt in großem Stil mit Kokain gedealt haben soll. Besagtes Quartett – drei kosovarische Brüder (37, 33 und 28) sowie ein Mazedonier (29) – wurde am 6. Juli in Wien festgenommen. Als Kopf der mutmaßlichen Drogenbande gilt der Älteste der Kosovaren – der 37-Jährige wird vom Wiener Anwalt Philipp Wolm vertreten. Dem Vorwurf der Ermittler zufolge soll er vom mutmaßlichen Mordkomplizen im Fall Lehen wiederholt Kokain übernommen haben und zum Teil dann selbst in oder vor einem Wiener Café an zahlreiche Abnehmer verkauft haben. Wolm betont, dass bei Hausdurchsuchungen bei den vier in Wien lebenden Beschuldigten „nur jeweils ein paar Gramm Kokain“gefunden worden seien: „Mein Mandant bestreitet vehement, Kokainhandel in großem Stil betrieben zu haben.“Die Vorwürfe würden „auf den Angaben eines Polizei-Informanten sowie auf sehr schwammigen Ergebnissen von Telefonüberwachungen“basieren. Sein Kompagnon Jelinek weist auch jede Tatbeteiligung zurück: „Mein Mandant ist weder Drogenlieferant noch hat er etwas mit den Schüssen in Salzburg zu tun.“
SN-Recherchen zufolge wurden bei einem der vier Männer – beim 28-jährigen Kosovaren – auch zwei Schusswaffen samt Munition sichergestellt.
Das Quartett sitzt inzwischen auch in Puch-Urstein in U-Haft. Wegen der Verbindung des 34jährigen Albaners – ihm wird in der Causa Lehen Beteiligung an Mord und Mordversuch angelastet – zu der mutmaßlichen Wiener Dealergruppe übernahm nämlich die Staatsanwaltschaft Salzburg die Zuständigkeit.
„Mein Mandant bestreitet, ein Drogenhändler zu sein.“