Auf der Alm, da gibt’s koa Sünd!“
Vom Jogaß’ngehn zu Jakobi.
Um Pfingsten herum werden die höhergelegenen Almen bestoßen, so nennt man den Almauftrieb.
Betraut waren mit dieser Aufgabe früher die jungen Mägde. Sie gingen gern auf die Alm, obwohl dort noch mehr Arbeit anfällt als auf dem Hof im Tal. Sie waren verantwortlich für das Vieh, die Verarbeitung der gewonnenen Milch zu Butterschmalz und Käse sowie Hüttenpflege. Vollkommen auf sich allein gestellt, doch auch niemandem unterstellt.
Mitte Juli ist unten im Tal die erste Roggenernte fällig. Nach Abschluss dieser schweißtreibenden Arbeit hieß es erst einmal feiern. Ein besonderer Bauernfeiertag war Jakobi (25. Juli). An diesem Tag war es damals Brauch, dass Verwandte, Knechte und Mägde der Bauernfamilie die Sennerin auf der Alm besuchten. Man nannte diesen Tag Jogaß’ntag (von Jogl, sprich Jakob), die Almbesucher waren die Jogaß’ngeher. Die Sennerin freut sich auf den Besuch und zeigt voll Stolz, wie ordentlich sie die Alm beieinanderhat, und bewirtet die Besucher mit allem, was die Almwirtschaft erzeugte und ihre KochGERICHTE MIT GESCHICHTE kunst vermochte. Da gab es neben Kaffee, Milch, Butter, Käse und Schnaps im Lungau das Rahmmuas, gebackene Sennenhupfer oder Almnussen, in Honig eingelegte Moasn, Muas, Schottnocken und anderes mehr. Auch der Bauer kam mit einem Gespann auf die Alm, um die erzeugte Butter und den Käse abzuholen.
An diesem Tag war innerhalb