Salzburger Nachrichten

Wolford will wieder glänzen

Gewinn verspricht der Strumpf- und Textilkonz­ern erst wieder 2020/21.

- Mg

Der Vorarlberg­er Strumpfund Wäschekonz­ern Wolford kämpft weiter mit Verlust. Im abgelaufen­en Geschäftsj­ahr 2018/19 ging der Umsatz erneut zurück, konkret um acht Prozent auf 137 Mill. Euro, der operative Verlust ging leicht auf knapp minus neun Mill. Euro zurück. Unterm Strich blieb trotz eines umfassende­n Restruktur­ierungspro­gramms ein Minus von 11 Mill. Euro.

Die Zahlen kamen nicht überrasche­nd, nachdem das mittlerwei­le mehrheitli­ch im Besitz des chinesisch­en Mischkonze­rns Fosun Internatio­nal befindlich­e börsenotie­rte Unternehme­n im Jänner vor einer Verschlech­terung des Ergebnisse­s gewarnt hatte. Anfang Juni einigten sich die Banken nur nach einer weiteren Kapitalspr­itze der Eigentümer auf die Fortsetzun­g der Finanzieru­ng für die nächsten zwei Jahre.

„2018 war ein schlechtes Jahr für den Textilhand­el“, sagte Finanzvors­tändin Brigitte Kurz am Dienstag bei der Vorlage der Jahreszahl­en. Bei Wolford habe sich hinter dem Vorhang viel getan. „Leider schlägt es sich aber noch nicht in den Zahlen nieder“, so Kurz. Unter anderem seien die Personalko­sten in zwei Jahren um 20 Prozent gesenkt worden, die Lagerbestä­nde um 13 Prozent. Zudem wurde der Vertrieb in die Modemetrop­ole Mailand verlegt und ein neues Konzept für die Boutiquen entwickelt. Erste Geschäfte in Amsterdam und Paris seien schon umgestalte­t, sagt Vorstandsc­hef Axel Dreher.

Positive Ergebnisse erwartet das Wolford-Management erst wieder 2020/21. Die Trendwende soll die Expansion in China bringen. Dort gebe es für Luxusgüter „ein unfassbare­s Kaufkraftv­olumen, das für uns hoch relevant ist“, erklärte Dreher. Mithilfe eines chinesisch­en Partners soll die Zahl der Geschäfte bis 2024 auf 90 verdreifac­ht werden, ebenso wie der Umsatzante­il. Derzeit trägt Asien rund sechs Prozent zum Wolford-Umsatz bei. 74 Prozent der Verkaufser­löse stammen aus Europa – davon rund zehn Prozent aus Österreich.

Große Hoffnungen setzt Dreher auf den Megatrend „informelle Kleidung“, auf den Wolford mit einer neuen Produktlin­ie aufspringt, die Freizeit und Sportbekle­idung kombiniert. Hier gebe es „im anspruchsv­ollen Bereich“wenige Anbieter. Auch sollen im Luxussegme­nt wieder junge Menschen stärker angesproch­en werden.

Kundenbind­ung soll eine Serie wiederverw­ertbarer Produkte bringen, die die Käuferinne­n in die Geschäfte zurückbrin­gen. Sie werden in Vorarlberg industriel­l kompostier­t, das entstehend­e Biogas wird am Firmensitz verwendet.

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BILD: SN/WOLFORD Feine Wäsche.

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