Ist die Wahl von der Leyens gut?
Ist die knappe Wahl der ehemaligen deutschen Verteidigungsministerin zur EU-Kommissionspräsidentin eine Sternstunde der Demokratie oder einfach das mittelmäßig erfolgreiche Ende eines abgekarteten Spieles? Weder noch.
Nach dem ganzen Vorgeplänkel des Ministerrates um die verschiedenen potenziellen Kandidaten/-innen bleibt ein schaler Nachgeschmack zurück.
Ursula von der Leyen kann dafür nicht verantwortlich gemacht werden, aber ihr Wahlergebnis ist ein Denkzettel des EU-Parlaments an die verschiedenen nationalen Regierungschefs.
Unter der Führung von Emmanuel Macron wurde das Spitzenkandidatenmodell im Vorbeigehen vom Tisch gewischt. Gerade dieser Prozess ist Wasser auf die Mühlen der EU-Gegner und die Kritik ist teilweise gerechtfertigt.
Jener Emmanuel Macron, welcher sich gern für ein stärkeres Europa ausspricht, hat mit seinem Kandidatenschachspiel die demokratischen Säulen innerhalb der EU nicht wirklich gestärkt. Am Ende des Tages aber werden die neuen Führungskräfte an der Spitze der europäischen Institutionen an ihren Taten gemessen. Bei allen Vorkommnissen rund um die Wahl von Ursula von der Leyen hat auch sie eine faire Chance verdient.
Also handeln Sie im Sinne der europäischen Idee – Frau von der Leyen – und geben der EU ein menschlicheres und demokratischeres Gesicht. Pascal Merz CH-6210 Sursee