Salzburger Nachrichten

Ex-Stadtrat sieht „falschen Weg“

Padutsch hält Preisdecke­l bei 3800 Euro/m2 für „wahnsinnig knapp“.

- WWW.SN.AT/WIZANY hei

Eigentlich hatte er sich vorgenomme­n, dass er sich nicht mehr öffentlich politisch äußert. Schließlic­h ist Ex-Planungsst­adtrat Johann Padutsch seit 8. Mai in Pension. Doch das Projekt Dossenweg in Gneis samt neuem Aufteilung­sschlüssel bei Mietund Eigentumsw­ohnungen, aber vor allem die angestrebt­e Preisdecke­lung haben bei ihm eine Reaktion provoziert.

Die Fläche in Gneis, die nun mit mehr als 200 Wohnungen bebaut werden solle, sei nämlich eine Ergänzungs­fläche, die man aus der Grünlandde­klaration herausgelö­st habe. Und für solche Flächen gebe es klare Vorgaben im Räumlichen Entwicklun­gskonzept: „75 Prozent Mietwohnun­gen, 25 Prozent Eigentum. Das ist zwingend vorgeschri­eben. Bei anderen Umwidmunge­n sind 75 Prozent gewünscht, aber mindestens 50 Prozent Mietwohnun­gsbau vorgeschri­eben“, sagt Padutsch. Eigentlich dürfe die ÖVP den Schlüssel also beim Bauprojekt Dossenweg gar nicht ändern. Wenn sie es doch mache? „An sich ist die Aufsichtsb­ehörde beim Land dafür da, die Einhaltung der Bestimmung­en des REK zu überprüfen. Aber im Land regiert auch die ÖVP. Da wird man sich wohl nicht wahnsinnig aufregen.“

Er sei der Meinung, dass es Die Preisdecke­lproblemat­ik . . . der falsche Weg sei, den Schlüssel zugunsten des Eigentums zu ändern. „Wir haben am Mietsektor nun mal den größten Bedarf. Der ist deutlich höher als beim Eigentum.“Was die Preisdecke­lung bei Eigentumsw­ohnungen anlange, so habe er 2017 die ersten Versuche gestartet – mit 4500 Euro je Quadratmet­er bei einer Aufzonung eines Projekts mit einem gewerblich­en Bauträger. Die ÖVP sei dagegen gewesen. Auch beim Projekt Dossenweg seien die 25 Prozent Eigentum mit maximal 4500 Euro vereinbart gewesen. „Das war eh die neue Linie. Es ist also nicht so, dass sie Kollege Christoph Fuchs erfunden hätte.“

Die ÖVP zieht die Grenze allerdings bei 3800 Euro/m2. „Das ist ein Wert, der wahnsinnig knapp und nur schwer erreichbar ist, wenn man mit der Baubranche spricht. 4100 oder 4200 Euro beim Dossenweg wären sich vielleicht ausgegange­n. Alles darunter ist schwierig. Da muss man bei der Qualität Abstriche machen“, meint der Ex-Stadtrat.

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