Westbahn-Abzug ruft Flachgau auf den Plan
Die Westbahn stellt ab Dezember von Halbstunden- auf Stundentakt um. Im Flachgau fordern Gemeinden mehr Kapazitäten für den Nahverkehr.
Die Westbahn fährt mit Fahrplanwechsel im Dezember ihre Präsenz auf der Strecke zwischen Salzburg und Wien um die Hälfte zurück (siehe auch Stamm-Blatt Seite 11). Züge des privaten Anbieters fahren dann bis Ende 2021 nicht mehr alle 30, sondern 60 Minuten. Auf der Strecke durch den Flachgau werden dadurch Kapazitäten frei.
In Seekirchen will die Stadtpolitik nun Verbesserungen in der Anbindung an den öffentlichen Verkehr erreichen. 2017 wurde der Halt des Regionalexpress (REX) gestrichen, der zwischen Braunau und Freilassing unterwegs ist. „Wenn da Kapazitäten frei werden, könnte man einen zusätzlichen Halt des REX einführen“, meint Rupert Freundlinger, Fraktionsführer der Initiative Lebenswertes Seekirchen (LeSe). Alternativ schlägt Freundlinger vor, die beiden bestehenden Direktverbindungen so weit zu verschieben, dass von Seekirchen Richtung Salzburg und retour ein Halbstundentakt möglich ist. Die Liste will einen entsprechenden dringlichen Antrag einbringen. Bürgermeister Konrad Pieringer (ÖVP) sagt, er stehe hinter der Forderung. Ein zusätzlicher Halt in Seekirchen sei „nur ein Vorteil für uns“.
Auch in Straßwalchen sieht die Gemeindepolitik die Chance für eine bessere Anbindung. „Ich hoffe, dass dieses Bahngleis dem Nahverkehr zugutekommt“, sagt Vizebürgermeisterin Liselotte Winklhofer von der Liste Straßwalchen (LiS). „Wir werden Gespräche mit dem Landesrat aufnehmen, dass wir auch bedient werden.“Nachdem die Haltestelle Steindorf an Bedeutung verloren hatte, versuchte die Gemeinde, einen Westbahn-Halt in Steindorf oder Straßwalchen zu bekommen – zwischen Salzburg und Vöcklabruck halten die Züge nicht. Bisher habe es aber keine Rückmeldung gegeben.
Aus dem Büro von Verkehrslandesrat Stefan Schnöll (ÖVP) hieß es, man werde „sicher die Chance nutzen“, den Nahverkehr im Flachgau auszubauen. Ob das zum Beispiel mit weiteren Halten des REX oder einem Ausbau der S2 geschehe, darüber müsse erst beraten werden.
„Kapazitäten werden frei, ein zusätzlicher Halt wäre möglich.“