Verantwortung liegt nicht beim Einzelnen
Es ist heiß, die Temperaturen klettern wieder über die 30-Grad-Grenze: Das Wetter und der Klimawandel sind auch bei uns zum Dauerthema geworden. In dieser Ausgabe porträtieren wir eine Familie aus der Stadt, die sich entschieden hat, das Auto zu verkaufen und ab sofort mit Öffis und Fahrrad ihre täglichen Wege zu beschreiten.
Die 45-jährige Yvonne Kienberger ist ein Beispiel dafür, dass die Zivilgesellschaft der Politik in Sachen Klimaschutz weit enteilt ist. In vielen Haushalten werden konkrete Maßnahmen ergriffen – vom Plastikverzicht über das Müllsammeln bis zum Umstieg auf öffentliche Verkehrsmittel.
Familie Kienberger erzählt auf Seite 4 über ihre Motive und Erfahrungen. Sie ist aber natürlich nicht für jede Salzburger Familie repräsentativ. Weil dieser Schritt in der Stadt deutlich einfacher ist als für eine Pendlerfamilie auf dem Land, die keine Alternativen zum Auto hat. Deshalb ist es wichtig zu betonen: Dem Einzelnen kann die Verantwortung für den nötigen Wandel nicht auferlegt werden. Es ist die Politik, die möglichst sozial gerechte Rahmenbedingungen schaffen muss.
Die Frage, wie man den Alltag umweltschonender gestalten kann, beschäftigt trotzdem die Menschen. Nebenan liefern wir Relationen und Verhältnismäßigkeiten. Aber wie gesagt: ohne erhobenen Zeigefinger. Zuallererst ist nämlich die Politik am Zug. Hermann Fröschl