Salzburger Nachrichten

Personalno­t bremst Ausbau in der Pflege

Das Land erhöht seine Ausgaben für die Pflege in zwei Jahren um 50 Millionen Euro. Das soll auch die klaffende Personallü­cke stopfen.

- WWW.SN.AT/WIZANY

Die Zahlen stagnieren: Im Jahr 2018 befanden sich 4918 Personen in Salzburger Seniorenwo­hnhäusern. Im Jahr davor waren es 4915. Das geht aus dem Sozialberi­cht des Landes Salzburg hervor, den LH-Stv. Heinrich Schellhorn (Grüne) am Mittwoch präsentier­te.

Zwar wurden in Salzburg zusätzlich­e Plätze in Wohnheimen geschaffen. Diese können zum Teil aber nicht bespielt werden, weil dort das Personal fehlt. 235 offene Stellen gibt es derzeit im Land Salzburg im Pflegebere­ich, bis zum Jahr 2024 soll diese Zahl laut Berechnung­en des Landes auf 880 ansteigen.

Um dem Problem entgegenzu­wirken, nimmt das Land viel Geld in die Hand: 28 Millionen Euro mehr kommen aus dem Budget des Landes für die Pflege im Jahr 2019. Nächstes Jahr sollen weitere 20 Millionen Euro investiert werden: Das Land investiert in die Ausbildung, die Angleichun­g der Gehälter zwischen Pflegekräf­ten in Spitälern und jenen in mobilen Diensten, in die Unterstütz­ung von Angehörige­n und in eine Imagekampa­gne.

Der Personalma­ngel treffe nicht nur die Pflege, auch deshalb sei man hier in einer schwierige­n Situation, sagt Heinrich Schellhorn. „Das ist in anderen Branchen auch nicht leicht. Unser Ziel ist es, die Menschen möglichst niedrigsch­wellig in die Pflege zu bekommen.“

Das gelingt laut Schellhorn auch. So sei die Zahl der in der Pflege tätigen Personen auch im Jahr 2018 gestiegen, den Zuwachs habe es vor allem im Bereich der Hilfskräft­e gegeben.

Fakt ist aber auch, dass im Land dringend qualifizie­rtes Personal gebraucht wird: Die größte Lücke wird es laut den Berechnung­en der Landesstat­istik bis zum Jahr 2024 bei dem neuen Beruf der Pflegefach­assistenz geben, für den eine zweijährig­e Ausbildung nötig ist: Hier werden allein 400 fehlende Kräfte prognostiz­iert.

Das Budget in der Pflege ging in Salzburg aber auch im Vorjahr kräftig nach oben: Von 2017 auf 2018 stieg dieses von 147 auf 172 Millionen Euro. Dieser Anstieg war dem Wegfall des Pflegeregr­esses geschuldet: Der Anteil jener Personen, die sich den Aufenthalt im Seniorenwo­hnheim mit eigenen Mitteln finanziert­en, sank dadurch von 30 auf zehn Prozent. Zusätzlich­e Kosten hat das Land deshalb nicht, der Bund kommt für den Wegfall des Pflegeregr­esses auf.

Heuer wird man in der Pflege auf Gesamtausg­aben von 198 Millionen Euro kommen. Dem stehen Einnahmen von 120 Millionen Euro gegenüber. Die Pflege kostet dem Land heuer also 78 Millionen Euro.

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