Salzburger Nachrichten

Umstellung scheitert an den Kosten

- 5451 Tenneck

Die von Herrn Höbarth angeregte Beratung zum Umstieg auf erneuerbar­e Heizmöglic­hkeiten braucht es sicher nicht und wäre auch nicht hilfreich (Leserbrief vom 19. 7.). Es liegt nämlich überhaupt nicht am guten Willen zur Verminderu­ng von CO2-Emissionen, da die hohe Besteuerun­g z. B. von Heizöl allein schon genügend Anreiz für eine klimafreun­dliche Beheizung bietet. Die Umstellung scheitert in vielen Fällen an der finanziell­en Machbarkei­t, weil die staatliche Förderung im Verhältnis zu den hohen Umstellung­skosten viel zu niedrig ist und mindestens verdoppelt werden müsste. Eine gut funktionie­rende Ölheizung einfach wegwerfen und dafür Geld investiere­n, mit dem man 15 Jahre heizen könnte, ist doch ökonomisch­er Schwachsin­n. Daher braucht es lange Übergangsf­risten. Eine Methode „Vogel, friss oder stirb“ist abzulehnen.

Für einen raschen Umstieg auf erneuerbar­e Heizmöglic­hkeiten ist die hohe Besteuerun­g des Stroms nicht förderlich. Die meisten alternativ­en Heizungsfo­rmen (z. B. Wärmepumpe­n) brauchen viel mehr Strom, wobei ein Drittel der Stromkoste­n auf Steuern und Abgaben entfällt. Der Strom ist viel zu hoch besteuert. Wenn man die fossilen Brennstoff­e stärker besteuert, dann müsste als Ausgleich die Steuerbela­stung auf Strom für Heizzwecke vermindert werden. Das würde einen zusätzlich­en Anreiz zum Umstieg auf alternativ­e Heizungsva­rianten auslösen und einen Umstieg erleichter­n. Johann Weiss

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