Umstellung scheitert an den Kosten
Die von Herrn Höbarth angeregte Beratung zum Umstieg auf erneuerbare Heizmöglichkeiten braucht es sicher nicht und wäre auch nicht hilfreich (Leserbrief vom 19. 7.). Es liegt nämlich überhaupt nicht am guten Willen zur Verminderung von CO2-Emissionen, da die hohe Besteuerung z. B. von Heizöl allein schon genügend Anreiz für eine klimafreundliche Beheizung bietet. Die Umstellung scheitert in vielen Fällen an der finanziellen Machbarkeit, weil die staatliche Förderung im Verhältnis zu den hohen Umstellungskosten viel zu niedrig ist und mindestens verdoppelt werden müsste. Eine gut funktionierende Ölheizung einfach wegwerfen und dafür Geld investieren, mit dem man 15 Jahre heizen könnte, ist doch ökonomischer Schwachsinn. Daher braucht es lange Übergangsfristen. Eine Methode „Vogel, friss oder stirb“ist abzulehnen.
Für einen raschen Umstieg auf erneuerbare Heizmöglichkeiten ist die hohe Besteuerung des Stroms nicht förderlich. Die meisten alternativen Heizungsformen (z. B. Wärmepumpen) brauchen viel mehr Strom, wobei ein Drittel der Stromkosten auf Steuern und Abgaben entfällt. Der Strom ist viel zu hoch besteuert. Wenn man die fossilen Brennstoffe stärker besteuert, dann müsste als Ausgleich die Steuerbelastung auf Strom für Heizzwecke vermindert werden. Das würde einen zusätzlichen Anreiz zum Umstieg auf alternative Heizungsvarianten auslösen und einen Umstieg erleichtern. Johann Weiss