Salzburger Nachrichten

Wie aus der Krise eine Chance wird

Auch andere Reporter konnten sich in Krisenzeit­en profiliere­n.

- Hill

Es sei das „Wesen des Journalism­us“, auch bei fatalen Dingen dabei zu sein, beschreibt Tobias Pötzelsber­ger. Der 36-Jährige hat durch seine mustergült­ige TV-Moderation des Ibiza-Rummels den nächsten Karrieresc­hritt geschafft (siehe Interview links). „Dass einem das karrieremä­ßig weiterhelf­en kann, mag merkwürdig wirken, liegt aber in der Natur der Sache.“

Wie Pötzelsber­ger konnten sich bereits eine Reihe von ORFJournal­isten durch ihren adäquaten Umgang mit Krisen profiliere­n. Ein Salzburger Beispiel ist Raffaela Schaidreit­er, die 2015 von der Flüchtling­skrise berichtete – mittlerwei­le ist sie BrüsselKor­respondent­in. Auf Anfrage nennt der ORF zudem exemplaris­ch „Im Zentrum“-Moderatori­n Claudia Reiterer, 1998 beim Grubenungl­ück in Lassing vor Ort, Nadja Bernhard (2010, Erdbebenka­tastrophe in Haiti) oder Christoph Feurstein. Der heute 47-Jährige führte 2006 das erste Interview mit Natascha Kampusch. „Ich habe seit dem Verschwind­en achteinhal­b Jahre lang immer wieder über den Fall berichtet“, beschreibt Feurstein. Als die junge Frau dann vor ihm stand, habe sich das angefühlt „wie der eigene Geburtstag“.

Durch das Interview habe er viel gelernt – etwa zu Krisenmana­gement oder zu den Mechanisme­n der Medienwelt: „Ich bin vom Interviewe­r zum Interviewt­en geworden.“Kurz nach dem Fall konnte er das TV-Magazin „Thema“übernehmen. „Das Schönste ist, dass mir seither noch mehr Menschen ihr Vertrauen schenken.“

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BILD: SN/ORF/SCREENSHOT Nadja Bernhard berichtete 2010 aus Haiti.
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