Wie Marsch fast bei Rapid gelandet wäre
Der Bullen-Trainer erhielt als Spieler ein Angebot aus Hütteldorf – und sagte ab.
Jesse Marsch ist der erste amerikanische Cheftrainer in der österreichischen Bundesliga. Dass es überhaupt so weit kam, ist seinem unübertroffenen Ehrgeiz zuzuschreiben, während seines Engagements bei den New York Red Bulls immer wieder nach Europa zu jetten und hier die UEFA-Pro-Lizenz zu absolvieren. Genauso groß wie sein Ehrgeiz ist auch seine Begeisterung für die Red-Bull-Fußballphilosophie.
Marsch trainierte drei Jahre lang die Roten Bullen in New York, ehe er 2018 als Assistent von Ralf Rangnick in die Deutschland-Filiale zu RB Leipzig wechselte, wohl auch schon, um sich als Nachfolger von Marco Rose bei Red Bull Salzburg zu positionieren. Der Plan ging auf. Beim österreichischen Serienmeister unterschrieb der 45-Jährige aus Racine in Wisconsin Anfang Juni einen Dreijahresvertrag.
Dabei hat nicht viel gefehlt und Marsch wäre schon wesentlich früher in Österreich gelandet. Vor 18 Jahren – damals war er Mittelfeldspieler bei Chicago Fire in der Major League Soccer – hatte Marsch ein Angebot von Rapid vorliegen, wie er im Vorfeld des BundesligaAuftakts in Hütteldorf nun seiner Mannschaft „beichtete“. Marsch fühlte sich geschmeichelt und war einem Wechsel nach Wien auch nicht abgeneigt, dennoch sagte er ab. Aus familiären Gründen. Seine Frau war gerade mit dem ersten von heute drei Kindern schwanger, weshalb er sich für einen Verbleib in den USA entschied.