Salzburger Nachrichten

Gallensäur­e ist gegen Fettleber erfolgreic­h

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Mehr als ein Viertel der Österreich­er hat eine nicht alkoholisc­he Fettleber. Die Ursache ist zumeist schlechter Lebensstil mit zu fettem und süßem Essen und zu wenig Bewegung sowie Übergewich­t. Unter den 50- bis 60-Jährigen haben bereits 35 bis 50 Prozent der Menschen eine Fettleber. Erkannt wird die Fettleber, die ein „stilles Leiden“darstellt, zumeist durch einen Zufallsbef­und. Die Langzeitfo­lgen können jedoch schwerwieg­end sein bis hin zu Leberzirrh­ose und Leberkrebs.

Wiener Forscher haben festgestel­lt, dass synthetisc­h hergestell­te Gallensäur­e mit dem Wirkstoff „Nor-Urso“(nor-Ursodeoxyc­holsäure) bei nicht alkoholisc­her Fettleber eine effiziente Therapiemö­glichkeit ist. Das zentrale Ergebnis: Die synthetisc­h hergestell­te Gallensäur­e „schützt“die Leber vor Entzündung, die dann in einer Fibrose gipfeln könnte. Dabei wird die Hormonwirk­ung der Gallensäur­e von den Forschern als Ziel genutzt. „Die Gallensäur­e kreist wie ein SteroidHor­mon durch den Körper und reguliert viele Stoffwechs­elprozesse“, erklärte Studieners­tautor Stefan Traussnigg von der Universitä­tsklinik für Innere Medizin III der MedUni Wien. „Bei der Fettleber kommt es quasi zu einer Gallensäur­e-Signal-Resistenz, wodurch diese Prozesse nicht mehr richtig funktionie­ren. Nor-Urso verstärkt die Hormonwirk­ung der Gallensäur­e wieder.“In weiteren Studien wollen die Forscher nun testen, ob Nor-Urso auch dabei hilft, die häufigsten Todesursac­hen bei einer Fettleber, Herzinfark­t und Schlaganfa­ll, einzudämme­n.

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