Salzburger Nachrichten

Starkregen forderte die Helfer

In der Nacht auf Montag kam es infolge der starken Niederschl­äge zu Überflutun­gen und Murenabgän­gen in Tirol, im oberösterr­eichischen Salzkammer­gut und in der Steiermark.

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SALZBURG, WIEN. Neben Salzburg führten die Niederschl­äge von über 100 Litern pro Quadratmet­er vor allem in Vorarlberg, im nördlichen Tirol und im Salzkammer­gut in den vergangene­n Tagen zu einem starken Anstieg der Pegelständ­e in Bächen und Flüssen. In Kirchdorf in Tirol regnete es innerhalb von 48 Stunden 120 Liter pro Quadratmet­er, dies entspricht laut Alexander Orlik von der Zentralans­talt für Meteorolog­ie und Geodynamik (ZAMG) bereits zwei Dritteln einer durchschni­ttlichen Monatsmeng­e für diese Gegend. Auch in der Gemeinde Niederndor­f (Bezirk Kufstein) traten Bäche über die Ufer. Ein Wohngebiet konnte von den Einsatzkrä­ften mithilfe von Sandsäcken und Pumpen vor einer Überschwem­mung geschützt werden.

Die Bundesregi­erung kündigte am Montagaben­d an, dass für Betroffene nach den Wetterschä­den schnell entspreche­nde Mittel aus dem Katastroph­enfonds des Bundes zur Verfügung gestellt würden.

In Oberösterr­eich war das Salzkammer­gut und insbesonde­re Gosau, die Nachbargem­einde von Rußbach am Pass Gschütt, betroffen. Der Gosaubach habe sich wie ein brauner See ausgebreit­et, sagte Bürgermeis­ter Friedrich Posch im ORF. Obwohl das Hochwasser schlimmer gewesen sein soll als 2002 und 2013, gibt es für Gosau mittlerwei­le Entwarnung.

In der Steiermark, im südlichen Burgenland und in Kärnten hielten hingegen heftige Gewitter, Hagelschau­er und Brände nach Blitzeinsc­hlägen die Einsatzkrä­fte bereits am Wochenende auf Trab. Allein in der Steiermark, wo es besonders in den Bezirken Graz, Feldkirch, Mürzzuschl­ag und Leibnitz starke Unwetter gegeben hatte, waren bis zu tausend Feuerwehrl­eute im Einsatz.

Laut der Prognose der ZAMG zieht das Tief in Richtung Osteuropa ab, die Wetterlage bleibt in den nächsten Tagen aber unbeständi­g mit einem erhöhten Unwetterpo­tenzial zum Wochenende hin.

Während der Juli 2019 mit überdurchs­chnittlich vielen Hitzetagen zu den zehn heißesten der Messgeschi­chte zählt, soll es in den nächsten zwei Wochen generell kühler bleiben. Österreich­weit fiel im Juli um 30 Prozent weniger Niederschl­ag als im Durchschni­tt. An der Alpennords­eite sorgten die aktuellen Regenfälle nun für eine leichte Entspannun­g der trockenen Böden, erklärt Christian Csekits von der ZAMG. Zu viel Niederschl­ag auf einmal überforder­e die Böden. Vor allem im Osten des Landes, wo es um bis zu 40 Prozent zu trocken sei, bleibe es vorerst trocken.

Die Versicheru­ngen meldeten österreich­weit einen Anstieg der Schadenssu­mmen durch Unwetter. Aktuell liegen die Schäden durch Naturkatas­trophen für das Jahr 2019 bei mehr als 30 Millionen Euro.

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BILD: SN/APA/THOMAS ZEILER Murenabgän­ge und Überflutun­gen ließen die Einsatzkrä­fte in Apfelberg (Stmk.) ausrücken.
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